Eigentlich war alles ausgehandelt zwischen den Demokraten und den Republikanern. Aber Wahlkämpfer Donald Trump grätschte dazwischen. Die Finanzhilfen für Israel und die Ukraine fielen im US-Senat durch. „Krone“-Außenpolitik-Experte Kurt Seinitz fasst im krone.tv-Talk zusammen: „Biden ist noch Präsident, aber Trump regiert schon.“
„Ein Mann (Donald Trump) zwingt die USA einen Verbündeten (die Ukraine), im Stich zu lassen. Das hat nachhaltige Folgen für das Erscheinungsbild der USA und für das gesamte internationale Geschehen. Auch wir werden es wirtschaftlich zu spüren bekommen.“
Trump habe durch die Beeinflussung der Republikaner bis November die Politik festgelegt: „Er wird bis zur Wahl kein Gesetz mehr durchlassen, dass die Demokraten zur Geltung bringen könnte. Das bedeutet: Neun Monate Politik-Blockade in den USA.“
„Zu keinen Kompromissen fähig“ Der Außenpolitik-Journalist erklärt, was geschehen könnte, wenn Trump Präsident wird: „Die gesamte Politik der USA aus den letzten 100 Jahren wird völlig verändert. Die republikanische Partei ist ein Kult geworden, mit einem Messias an der Spitze, einen Erlöser, einen Heiland, der zu überhaupt keinen Kompromissen mehr fähig ist. Aber die amerikanische Demokratie funktioniert nur mit beiden Häusern.“
Kurt Seinitz im krone.tv-Talk
(Bild: krone.tv)
„Netanyahu führt einen persönlichen Krieg“ Auch ein weiteres „Nein“ beschäftigt derzeit die Außenpolitik. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu gehe nicht auf die „bizarren Forderungen“ der radikalislamischen Hamas für eine Waffenruhe ein, wie er in einer nächtlichen TV-Ansprache sagte. Stattdessen habe er, die israelische Armee angewiesen, einen Einsatz in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens „vorzubereiten“.
Seinitz: „Netanyahu führt einen persönlichen Krieg, das ist das Tragische an der ganzen Sache. Er weiß ganz genau, er kann keine Konzessionen machen, dann würden seine zwei faschistischen Koalitionspartner sofort abspringen.“ Bei Neuwahlen wisse Netanyahu, dass er den Job los ist. „Er führt einen persönlichen Krieg auf Kosten Tausender Menschen. 27.000 Todesopfer sind keine Kleinigkeit.“
Das ganze Interview mit Kurt Seinitz sehen Sie im Video oben!
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