Vor fast einem Jahr wurden in einem Kärntner Messie-Haus Sprengstoff und Dutzende teils verbotene Waffen gefunden. Am Donnerstag saßen dafür drei Senioren und ein junger Mitbewohner auf der Anklagebank in Klagenfurt - von den Vorwürfen rund um Terrorangst und Bombenbau blieb wenig übrig, dafür viele Fragen offen!
Was macht eine Wohngemeinschaft aus drei Senioren und einem jungen Steirer mit 1,5 Kilogramm Sprengstoff, 20 Zündern und Dutzenden Waffen, darunter getarnte Degen, Kriegsmaterial und Vollautomatikgewehre?
„Wir hatten einiges griffbereit, um die Ratten zu erschießen“, erklärt eine der Beschuldigten ernsthaft. „Sie wissen ja, wie das mit den Ratten ist!“ Richter Christian Liebhauser-Karl schaut etwas verdutzt: „Nein, ich habe da wenig Erfahrung.“
Der Prozess am Landesgericht Klagenfurt bleibt kurios: Denn Staatsanwältin Johanna Schun hat die Vorbereitung eines Bombenanschlags angeklagt. Das bestätigen aber weder der waffentechnisch versierte Gutachter noch Verfassungsschützer, die den Akt gar nicht bearbeitet haben: „Für uns war der Fall kein Thema, weil es aus unserer Sicht gar keine Staatsgefährdung gab“, meint die Interimsleiterin des Kärntner LSE - seit Jahresbeginn heißt es ja Landesamt für Staatsschutz und Exetremismusbekämpfung - auf heftiges Nachbohren des Richters.
Nur bedingte Haftstrafen
Übrig bleibt von dem Monsterfund in Kleindiex bei Ruden also recht wenig - Besitz von Sprengstoff und Waffen bringen den Senioren und ihrem jungen Mitbewohner Strafen von neun und zwölf Monaten bedingt ein, die von den Verteidigern auch angenommen werden. Hinterfragenswert ist aber, warum trotz des großen Aufwands nicht abschließend geklärt wurde, was das Quartett auf seinem Messie-Hof wirklich getrieben hat und woher das TNT sowie die Waffen überhaupt stammen!
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