Trotz Terror-Vorwürfen
Norwegen will UNRWA wieder Millionen überweisen
Nach Spanien greift auch Norwegen dem unter Kritik geratenen UNO-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) finanziell unter die Arme. Das Hilfswerk sei das Rückgrat aller humanitären Bemühungen im Gazastreifen, erklärte der norwegische Außenminister Espen Barth Eide am Donnerstag während einer Reise nach Washington.
Norwegen überweise daher 275 Millionen norwegische Kronen (24 Millionen Euro) für die Arbeit der Organisation für palästinensische Flüchtlinge.
Spanien hatte Anfang der Woche angekündigt, das Hilfswerk mit einer Sonderzahlung in Höhe von 3,5 Millionen Euro zu unterstützen. Der norwegische Beitrag soll nach Regierungsangaben der UNRWA-Arbeit für 5,9 Millionen palästinensische Flüchtlinge in Gaza, im Westjordanland einschließlich Ost-Jerusalem sowie im Libanon, in Syrien und Jordanien zugutekommen.
Norwegen erwartet Aufklärung
Gleichzeitig machte Eide am Mittwochabend in einer Mitteilung seines Ministeriums klar, dass man schockiert sei über die Vorwürfe gegen UNRWA-Mitarbeiter und volle Transparenz in der Hinsicht erwarte. Es sei aber vollkommen falsch, Millionen Menschen im Kollektiv für mutmaßliche Taten von zwölf Mitarbeitern zu bestrafen.
Das UNRWA hatte jüngst gewarnt, man werde die gesamte Arbeit womöglich schon in vier Wochen einstellen müssen, wenn zugesagte Gelder nicht bezahlt würden. Mehr als ein Dutzend Länder, zu denen die größten Geber USA und Deutschland gehören, haben insgesamt mehr als 400 Millionen Euro an Zahlungen ausgesetzt.
Hintergrund sind Vorwürfe, zwölf der rund 13.000 Mitarbeiter des Hilfswerks im Gazastreifen seien an den Terroranschlägen der Hamas auf Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen.
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