Das internationale Aushängeschild für nachhaltigen Naturschutz im Burgenland bekommt mehr Raum. Der Umweltdachverband und der WWF begrüßen die Erweiterung um 150 Hektar für mehr Lebensraum.
Bei der Gründung 1993 war die Erwartungshaltung an Österreichs ersten grenzüberschreitenden Nationalpark nicht nur aus naturschutzfachlicher Sicht enorm, sondern auch seitens des Tourismussektors breit gefächert. Nun sollen 150 Hektar mehr an Fläche bei Illmitz unter Naturschutz gestellt werden. Lebensräume für Sandbienen, Kreiselwespen und Südrussische Taranteln werden in das Schutzgebiet eingegliedert, kündigte Nationalpark-Direktor Johannes Ehrenfeldner an.
Größte Erweiterung seit 20 Jahren
Die Erweiterung ist die größte seit 1999. Sie betrifft vor allem Flächen, die bei der Gründung des Nationalparks noch als Weingärten bewirtschaftet, inzwischen aber stillgelegt wurden. Damit sei ein wichtiger Schritt für die langfristige Absicherung des Nationalparks erfolgt, sagt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
100 Grundeigentümer stellen Flächen bereit
„Wir brauchen intakte Lebensräume, um uns anzupassen, und wir müssen den Verlust der Arten stoppen“, ergänzt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Für die Erweiterung stellen 100 Grundeigentümer die Flächen bereit. Die Vertragsgespräche liefen seit 2016. Mit den Grundstücksbesitzern wurden Pachtverträge auf 20 Jahre abgeschlossen. Bund und Land nehmen insgesamt 2,5 Millionen Euro in die Hand. „Die Grundbesitzer haben einen wichtigen Beitrag für die Region Nationalpark und für den Naturschutz im Burgenland geleistet, ein bedeutender Schritt in Zeiten von Klima- und Biodiversitätskrise“, erläutert Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf.
Große Freude bei Naturschutzorganisationen
Nicht nur Bürgermeister von Illmitz, Maximilian Köllner, ist von der Erweiterung begeistert - auch der Umweltdachverband und der WWF freuen sich, dass ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Biodiversität geleistet wird. „Die Erweiterung ist ein wichtiges Signal, das auch die anderen Bundesländer hören müssen. Denn Österreich hat vor allem bei hochwertigen Schutzgebieten enormen Aufholbedarf“, sagt Bernhard Kohler vom WWF Österreich. Mit der EU-Biodiversitätsstrategie hat sich auch Österreich das Ziel gesetzt, bis 2030 30 Prozent seiner Fläche unter effektiven Schutz zu stellen - ein Drittel davon durch hochwertige Schutzgebiete.
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