Im vergangenen Sommer fielen mitten in Bregenz Schüsse. Einer der Tatverdächtigen musste sich am Donnerstag vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. Er wird für einige Zeit ins Gefängnis wandern.
Ein lauer Sonntagmorgen im Hochsommer und plötzlich fallen gegen 6 Uhr mitten in Bregenz Schüsse. Zunächst auf die Eingangstüre eines Mehrparteienhauses, dann auf die Wohnungstüre einer Bewohnerin der Anlage. Im Zuge der Ermittlungen macht die Polizei drei Tatverdächtige aus, vermutet wird ein Streit im Drogenmilieu.
Mit Faustfeuerwaffe bedroht
Eine weitere Wohnung war bereits zu früherer Stunde - etwa um 1.30 Uhr - von zumindest zwei der Männer heimgesucht worden. Laut Anklage drang der nun vor Gericht stehende 33-jährige Angeklagte mit seinem Kompagnon in die Bregenzer Wohnung ein und bedrohte das 31-jährige Opfer mit einer Faustfeuerwaffe - Großfahndung und Cobra-Einsatz folgten.
Während der mutmaßliche Hauptverdächtigen, Ali Haydar Demirci (27), weiterhin auf der Flucht ist und per internationalem Haftbefehl gesucht wird, wurde der 33-Jährige nach einer wilden Verfolgungsjagd, bei der fast ein Polizist überfahren worden wäre, in Bregenz erwischt.
Erinnerungslücken aufgrund Drogenkonsums
Im Prozess am Landesgericht Feldkirch musste sich der Gefasste am Donnerstag wegen Sachbeschädigung, schwerer Nötigung, Einbruchsdiebstahls, Widerstandes gegen die Staatsgewalt und schwerer Körperverletzung verantworten. Zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen bekennt sich der fünffach Vorbestrafte nur teilweise schuldig und gibt an, sich an vieles nicht mehr zu erinnern. „Ich war voll mit Drogen.“
So behauptet er unter anderem, keine Waffe bei seinem Komplizen gesehen zu haben, als sie in jener Nacht den 31-jährigen Bekannten aus dem Drogenmilieu in dessen Wohnung aufsuchten. Dass er später der Polizei mit seinem Boliden eine wilde Verfolgungsjagd lieferte und sogar Warnschüsse ignorierte, erklärt der Beschuldigte so: „Ich hatte einen Anruf erhalten und wurde gebeten, rasch zu kommen. Ich wusste nicht, dass ich verfolgt werde. Zu schnell gefahren bin ich nur, weil ich aus der Schusslinie wollte.“
Was Richterin Sabrina Tagwercher am Ende als reine Schutzbehauptung wertet. „Sie haben Glück, dass sich der Polizeibeamte durch einen Sprung zur Seite retten konnte und unverletzt blieb“, so die Frau Rat. Das rechtskräftige Urteil: 18 Monate Haft.
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