Umbruch bei Raptors:

Pöltl bekommt Konkurrenz, Weltmeister Schröder weg

US-Sport
08.02.2024 22:36

Die Toronto Raptors von Österreichs Basketball-Export Jakob Pöltl haben ihren groß angelegten Kaderumbruch am Transferschluss-Tag in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA weiter vorangetrieben. Die Kanadier holten in zwei größeren Deals unter anderem Spencer Dinwiddie von den Brooklyn Nets und Kelly Olynyk von den Utah Jazz. Olynyk kann wie Pöltl als Center eingesetzt werden. Für Dinwiddie gaben die Raptors unter anderem den deutschen Weltmeister Dennis Schröder ab.

Laut ESPN-Angaben schickte Toronto neben dem 30-jährigen Spielmacher Schröder auch Routinier Thaddeus Young (35) nach Brooklyn. Dafür erhalten die Raptors mit Dinwiddie einen Aufbauspieler, der in seiner besten Saison 2019/20 in Brooklyn im Schnitt einst über 20 Punkte und fast sieben Assists markiert hat. Nach Zwischenstationen in Washington und Dallas war der 30-Jährige bei den Nets in dieser Saison wieder Stammspieler - einen Status, den Schröder in Toronto zu Jahreswechsel an Neuerwerbung Immanuel Quickley verloren hat.

Mit Olynyk kommt ein neuer Center, der seine Stärken im Gegensatz zu Pöltl nicht in der Defensive hat. In der Offensive gibt der 32-jährige Kanadier dem Team aus seiner Heimatstadt mit einem soliden Dreipunktewurf dafür eine zusätzliche Option. Zudem kann der 2,11-Meter-Mann Pöltl, den einzigen reinen Center im Raptors-Kader, unter dem Korb entlasten. Für Olynyk und Ergänzungsspieler Ochai Agbaji gab Toronto Otto Porter jr., Kira Lewis und ein Erstrunden-Auswahlrecht im kommenden Draft an Utah ab.

Jakob Pöltl (Bild: 2023 Getty Images)
Jakob Pöltl

Großer Kaderumbruch
Auch für Pöltls Verpflichtung aus San Antonio hatten die Kanadier im Vorjahr kurz vor Transferschluss einen Erstrunden-Pick im Draft 2024 locker gemacht. Der 28-jährige Wiener hat daraufhin im Sommer einen mit insgesamt 78 Mio. Dollar (72 Mio. Euro) dotierten Vierjahresvertrag beim Club unterschrieben, für den er 2016 auch sein NBA-Debüt gegeben hatte. Mittlerweile ist Pöltl neben dem für das All-Star Game nächste Woche in Indiana nachnominierten Scottie Barnes der einzige Akteur, der von der Startformation zu Saisonbeginn noch bei den Raptors ist.

Ende Dezember hatten die Raptors bereits den herausragenden Defensivmann OG Anunoby an die New York Knicks abgegeben und dafür neben Quickley unter anderem auch den kanadischen Hoffnungsträger RJ Barrett erhalten. Mitte Jänner ging mit Pascal Siakam der Topscorer des Teams nach Indiana. Im Gegenzug dafür gab es neben Bruce Brown, im Vorjahr mit Denver Meister, vor allem junge Spieler und Draft-Kapital. Toronto droht die K.o.-Phase in dieser Saison zu verpassen und hat sich daher für den Umbau entschieden. Auf den letzten Platz im Play-in-Turnier fehlen dem Pöltl-Team bei einer Bilanz von 18:33-Erfolgen aktuell vier Siege.

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