Auch Ernte bedroht
Schneemangel in Italien: Grüne Skipisten im Winter
Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen war ein Jänner weltweit betrachtet so warm wie der heurige - das ist auch in den italienischen Skigebieten zu spüren. Neben Schneemangel auf den Pisten wird der heiße Winter auch in der Landwirtschaft. Bauern warnen bereits vor einem „Zusammenbruch der Natur.
Nach Angaben des italienischen Instituts für Atmosphäre und Klima (ISAC) ist es der wärmste Januar seit Beginn der Aufzeichnungen, selbst in 2250 Metern Höhe ist Schnee schwer zu finden.
Die italienischen Berge haben im letzten Jahrhundert 30 Schneetage verloren. Für die Skigebiete kann der Schneemangel zu einem wirtschaftlichen Problem werden. Der Rückgang der Schneefälle hat aber auch schwere Folgen für den Erhalt italienischer Gletscher.
Landwirte: „Heißer Winter lässt die Natur zusammenbrechen“
Ungewöhnlich mildes Wetter und Dürre in Italien mindern in diesem Winter zudem die Ernten und belasten die Landwirtschaft schwer. „Ein heißer Winter lässt die Natur zusammenbrechen“, warnte am Donnerstag Italiens größter Landwirtschaftsverband Coldiretti. Einige Pflanzen würden zu früh blühen und bei einem Temperaturrückgang Schaden erleiden.
Die Trockenheit drohte auch die Aussaat von Getreide, Hülsenfrüchten und Gemüse zu stören, was sich auch auf die Tierfütterung auswirkt, so der Verband. „Die italienische Landwirtschaft ist der Teil der Wirtschaft, der mehr als jeder andere die Folgen des Klimawandels tagtäglich zu spüren bekommt“, so Coldiretti.
Bauern wünschen sich mehr Unterstützung von Regierung
Der Bauernverband urgierte von der italienischen Regierung Stützungsmaßnahmen für die Landwirte, die gezwungen seien, auf das sich ändernde Wetter und seine Auswirkungen auf die Erntezyklen, die Wasserwirtschaft und den Boden zu reagieren. Coldiretti forderte mehr Engagement der Institutionen zur Unterstützung von Innovationen, von der Landwirtschaft 5.0 mit Drohnen, Robotern und Satelliten bis hin zur gentechnikfreien grünen Genetik.
Die Besorgnis über das Klima sowie niedrige Erzeugerpreise, steigende Kosten und Billigimporte haben die italienischen Landwirte dazu veranlasst, sich ihren Kollegen in ganz Europa anzuschließen und Massenproteste zu organisieren, um Maßnahmen der Behörden zu fordern. Am Samstag ist in Rom eine große Demonstration von Bauern mit ihren Traktoren geplant.
Laut den am Donnerstag vom „Copernicus Climate Change Service“ der Europäischen Union veröffentlichten Daten hat die Welt den wärmsten Jänner seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt. Schon im vergangenen Jahr hatte Italien eine große Hitzewelle erlebt.
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