„Krone“-Kommentar

Der Ärger mit den Stromrechnungen

Kommentiert für die „Krone“: Wirtschaftschef Georg Wailand

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Es war eine wahre Flut von Beschwerden, die berichteten, wie schlecht sich die Stromkunden behandelt fühlten. Stimmt schon, die Preise an den Strombörsen sind raketenartig in die Höhe geschossen. Dass damit auch mit Preiserhöhungen beim Haushalts-Strom zu rechnen war, ist klar gewesen. Aber wie ist das abgelaufen: Eine Information über eine Vervielfachung des bisherigen Preises, Nachzahlung und Vorauszahlung, wer sich beschweren oder auch nur nachfragen möchte, landet gnadenlos in der Endlos-Schleife.

In der Zwischenzeit sind die Strompreise zurückgegangen, aber die Kundeninformation ist nach wie vor ungenügend. Ich empfehle einen Blick in die Niederlande, wo die Stromversorger präzise und aktuell informieren.

Bei uns hingegen wussten viele Kunden nicht, wie sie die drastisch erhöhten Zahlungen bewältigen sollten. Kein Wunder, denn in Österreich gibt es die Abrechnung einmal im Jahr. Dann wird geschätzt und auch verschätzt ...

Dabei hätten die Kunden auch bei uns das Recht, monatlich informiert zu werden (wie es im Ausland üblich ist). Schlimmer noch: Nach derzeitigem Stand verfügen rund 80 Prozent der Haushalte über einen Smart Meter, der aktuellste Informationen liefert. Die Stromkunden erfahren aber trotzdem nur einmal im Jahr, wie es um ihre Rechnung steht?

Die Aufsichtsbehörde E-Control kritisiert, dass es beim Handy sehr wohl eine sekundengenaue Abrechnung gibt. Beim Strompreis bleiben wir aber bei einmal im Jahr? Willkommen im digitalen Mittelalter!