"Ich habe das Präsidium des ÖIAG-Aufsichtsrates darüber in Kenntnis gesetzt, dass ich aus persönlichen Gründen um vorzeitige Auflösung meines Vorstandsvertrages ersuche", wird Beyrer in einer ÖIAG-Aussendung zitiert. Die ÖIAG stehe trotz der wirtschaftlichen Krisensituation "ausgezeichnet da" und werde im kommenden August sämtliche Schulden abgebaut haben, erklärte Beyrer. Er habe seine Entscheidung "mit einem tränenden Auge und schweren Herzens getroffen". ÖIAG-Aufsichtsratspräsident Peter Mitterbauer werde sich "rasch um einen geeigneten Nachfolger bemühen".
Hintergründe des Abgangs unklar
Im ersten Schritt gehen die Interpretationen über die Ursachen von Beyrers Jobwechsel auseinander. Während Kritiker meinen, er sei aus der ÖIAG hinauskomplimentiert worden, sagen seine Unterstützer, Beyrer habe das Angebot, einen Verband mit 20 Millionen Mitgliedsbetrieben und gesamteuropäischem Einfluss zu lenken, überhaupt nicht ausschlagen können.
Beyrer hatte erst im Juli 2011 den Posten als ÖIAG-Alleinvorstand angetreten. Davor war er Generalsekretär der Industriellenvereinigung - dem österreichischen Mitglied von Businesseurope. Seiner Bestellung als ÖIAG-Chef war eine politische Debatte vorausgegangen, ob man die ÖIAG für nur mehr drei börsenotierte Unternehmen (Post, OMV, Telekom Austria) auflösen oder ausbauen solle. Diese Diskussion könnte nun eine Neuauflage erleben.
In Causa Telekom der Kritik ausgesetzt
Beyrer war während seiner Amtszeit umstritten. Die Kritik richtete sich allerdings weniger auf seine Tätigkeit als ÖIAG-Chef und damit Aufsichtsratsvorsitzender der staatlichen Beteiligungen OMV, Telekom Austria und Post. Strittig war vor allem seine Rolle als Vorsitzender einer Kommission zur Aufklärung von Korruptionsvorwürfen in der Telekom Austria, weil er früher selber als IV-Generalsekretär auf Einladung des Unternehmens an Jagden teilgenommen hatte. Beyrer verwies darauf, dass solche Einladungen für einen IV-Vertreter üblich gewesen seien.
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