Nach dem Motto „Weniger ist mehr“ wollen die ÖBB ab Montag zahlreiche Verbindungen im Nahverkehrsbereich um Wien streichen. Ziel des Planes ist, durch weniger Fahrten aufgrund des derzeitigen Mangels an einsetzbaren Zügen die zahlreichen Verspätungen und Ausfälle zu minimieren. Indes schließen sich Gemeinden den Pendlerprotesten an.
Fährt mein Zug oder fährt er nicht? „Um das derzeitige Pendler-Lotto zu umgehen, nehmen viele Betroffene derzeit sicherheitshalber schon einen Zug früher“, kritisiert die Fraktion christlicher Gewerkschafter des ÖAAB und ergänzt: „Aber nicht mal das ist sicher. Seit der Fahrplanumstellung im Dezember fallen oft gleich mehrere Züge hintereinander aus.“
Ich weiß gar nicht mehr, wie viel Briefverkehr, Telefonate und persönliche Gespräche ich mit verantwortlichen Stellen schon hatte. Die Erkenntnis ist leider: Wir sind der Situation ausgeliefert.
Brigitte Ribisch, Bürgermeisterin von Laa an der Thaya
Bild: Stadtgemeinde Laa
Den Grund ortet man in Fehlplanungen: „Was nützt es, wenn der Generaldirektor ankündigt, dass man bald in zweieinhalb Stunden in München ist, wenn das ÖBB-Versagen auf Kosten der Freizeit und Lebensqualität der Pendler geht?“
Politik und Pendler zweifeln am Erfolg des Plans
Kritik liest man laufend in Internetforen von eigens gegründeten Initiativen. Das Chaos betrifft vor allem Verbindungen ins Weinviertel. Michael Artner hat ein Protestschreiben aufgesetzt.
Der Neos-Gemeinderat aus Langenzersdorf bezweifelt, dass die angekündigte Streichung von 50 Zügen im Nahverkehr ab Montag positive Auswirkungen auf die Pünktlichkeit hat, wie es sich die Bahn erhofft: „Aus unserem Viertelstunden- wird wieder ein Halbstundentakt - was soll das?“
Gemeindn helfen bei Pendlerprotesten
Besonderes chaotisch geht es auf der Nordostbahn Richtung Laa an der Thaya zu. „Zuerst wird eine Verspätung angekündigt und man stellt sich darauf ein, wenig später fällt der Zug aus“, klagen Pendler. Verzweifelte Bürger haben die Gemeinden um Hilfe gebeten: Nach Ladendorf hat nun auch Laa eine Resolution beschlossen.
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