Während die Schüler in den Semesterferien verschnaufen, plagt die Direktoren nach wie vor der Personalmangel an den Schulen.
Semesterferien! Salzburgs Schüler und Lehrer haben eine Woche lang Pause. Die Direktoren plagt derweil die Sorge, ob sie noch genug Personal für den Unterricht haben. Direktor Gerhard Wildling ist an der Volksschule Maxglan I derzeit gut aufgestellt: „Ich sehe aber die Not an anderen Volksschulen.“ Auf der guten Personallage ruht er sich nicht aus: „Über uns schwebt ein Damoklesschwert, es hängt uns ständig im Genick.“ Das Einstiegsgehalt für junge Lehrer sei nicht lukrativ, an vielen Schulen müsse das bestehende Lehrer-Team den Personalmangel abfedern. Das führe zu einem „Gefühl der Über-Verantwortung und des Ausbrennens“.
Wir haben regelmäßig über das Land Stellen ausgeschrieben. Auf der neuen Plattform schauen Facharbeiter aber nicht nach.
Wolfgang Hyden, Direktor Landesberufsschule 4 Salzburg
Bild: Berufsschule 4 Salzburg
Damit kämpft Wolfgang Hyden an der Landesberufsschule 4: „Es fehlen zwei Lehrer. Finden wir niemanden, müssen Kollegen die Stunden übernehmen!“ Im Mai braucht er geeignete Pädagogen, die eine Ausbildung in Mechatronik haben und seinen Schülern den speziellen Lehrstoff beibringen. Das Problem: Auf die offenen Stellen – 38 sind es derzeit in Salzburg – wird kaum jemand aufmerksam. Daher gibt es nur wenige Bewerbungen. „Wir sind sehr auf Mundpropaganda angewiesen“, sagt Hyden.
Eine Plattform für die Bewerbung sorgt für Kritik
Denn seit der Umstellung im September sind Stellen nur auf der Ausschreibungsplattform „Get your teacher“ zu finden. Ein Direktor darf Bewerbungen, die ihn anders erreichen, nicht berücksichtigen. Laut Hyden ist die Plattform aber nur wenig bekannt bei Facharbeitern, die er sucht. Sie werden an der Pädagogischen Hochschule berufsbegleitend zum Lehrer für Mechatronik, Elektrotechnik oder Informationstechnologie ausgebildet. Auch Maßnahmen, die Bildungsdirektor Rudolf Mair gegen den Lehrermangel gesetzt habe, kämen an den Berufsschulen nicht an.
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