Problem Gewalt

Tirols Schul-Landesrätin gegen Strafen für Eltern

Tirol
10.02.2024 14:00

Wie damit umgehen, wenn Schüler gewaltbereit sind und deshalb sogar der Schule verwiesen werden müssen? Auch in Tirol kommt das immer öfter vor. Innerhalb von vier Jahren hat sich die Zahl der Suspendierungen verdoppelt. In Wien fordert Bildungs-Stadtrat Christoph Wiederkehr bei Extremfällen auch Strafen für die Eltern. Tirols Bildungs-Landesrätin Cornelia Hagele will einen anderen Weg gehen. 

Die Zahl der Suspendierungen von gewaltbereiten Schülern ist in Tirol zuletzt stark gestiegen. Wie berichtet, waren es im Schuljahr 2019/20 insgesamt 46 Fälle, im Vorjahr bereits 90. Das Problem betrifft nicht nur Tirol. Österreichweit müssen Schulen mit zunehmender Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen umgehen. Besonders krass ist es in Wien. Dort hat Bildungs-Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) nun gefordert, Eltern zu strafen, wenn sie nicht zur Entschärfung von Konflikten beitragen und z.B. nicht zu Sprechtagen kommen. Dieser Idee kann Tirols Bildungs-LR Cornelia Hagele (ÖVP) wenig abgewinnen. „Grundsätzlich ist das Kriminalisieren im Schulbereich nicht wünschenswert“, sagt sie. Sehr wohl müsse darüber nachgedacht werden, wie man Eltern zur Kooperation bewegt.

Cornelia Hagele (Bild: Christof Birbaumer/Kronen Zeitung)
Cornelia Hagele

„Schulsozialarbeit extrem wichtig“
Die Landesrätin sieht in Tirol mit dem neuen Interventionsmodell – bei dem sich Sozialarbeiter, Pädagogen und Psychologen um gewaltbereite Schüler kümmern – einen wichtigen Schritt getan. „Weitere notwendige Maßnahme ist der Ausbau der Schulsozialarbeit“, meint Hagele.  Dies sei eine niederschwellige Anlaufstelle vor Ort, „die Kinder und Jugendliche im Lebensraum Schule unterstützt und sie vor Gewalt und Diskriminierung schützen soll“.

Drei Timeout-Klassen in Tirol
Auch sogenannte Timeout-Klassen werden in der Diskussion um gewaltbereite Kinder und Jugendliche immer wieder gefordert. In Tirol gibt es laut Land drei solcher Klassen, in denen besonders schwierige Schüler gesondert unterrichtet werden. Diese Klassen seien jedoch oft eine Einbahnstraße, gibt die Landesrätin zu bedenken. Die Rückkehr in den normalen Schulbetrieb gelinge nur schwer.

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