Krieg und seine Folgen

Ratingagentur senkt Israels Kreditwürdigkeit

Ausland
10.02.2024 12:35

Während der Krieg im Gazastreifen weiter tobt, bekommt Israel nun auch die wirtschaftlichen und finanzpolitischen Auswirkungen des Kampfes gegen die radikalislamische Hamas zu spüren. Die Ratingagentur Moody‘s hat die Kreditwürdigkeit Israels herabgestuft.

Derzeit bekommt Israel die Bonitätsnote A2 (vorher A1) ausgestellt. Zur Begründung erklärte Moody‘s, der „militärische Konflikt mit der Hamas“ und seine Folgen würden das „politische Risiko für Israel erhöhen und seine (Israels) exekutiven und legislativen Institutionen und seine finanzpolitische Stärke auf absehbare Zeit schwächen“.

Auch die Aussichten für Israels Schulden wurden auf „negativ“ gestellt. Maßgeblich für diese Entscheidung sei „das Risiko einer Eskalation“ des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon gewesen, hieß es in einer Mitteilung vom Freitag.

Israels Armee marschiert weiter. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Israels Armee marschiert weiter.

Augenzeugen: Erste Bombardements in Rafah
Die intensiven Kämpfe verlagern sich nun zunehmend in den äußersten Süden des Gazastreifens. Die Armee hat Augenzeugen zufolge trotz internationaler Warnungen Ziele in der Stadt Rafah angegriffen. Bei Bombardements aus der Luft sollen am Samstag mehr als 20 Menschen getötet worden sein, hieß es aus medizinischen Kreisen. Auch der Bürgermeister der Stadt im Süden des Küstengebiets, Mohammed al-Sufi, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Opferzahl. 

Israelische Soldaten bombardierten außerdem ein Fahrzeug der Hamas und töteten dabei drei Personen, darunter den Chef des Polizeigeheimdienstes der Islamistenorganisation sowie dessen Stellvertreter, wie es am Samstag aus Polizeikreisen und von Augenzeugen hieß. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht.

Offensive und Evakuierungsmission
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte zuvor der Armee den Befehl erteilt, eine Offensive auf Rafah vorzubereiten. In der Stadt gebe es noch immer vier verbleibende Hamas-Bataillone. Demnach soll die Militärführung die Evakuierung der Zivilistinnen und Zivilisten in dem Ort planen.

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