Pariser Vorbild?

Deutsche Stadt schwingt Parkgebühren-Hammer

(Bild: Stadt Koblenz/Andreas Egenolf)

Die Empörung einerseits und der Beifall andererseits über die verdreifachten Parkgebühren für schwere Autos in Paris sind noch längst nicht verhallt, schon wird aus der ersten Stadt ein ähnlicher Parkgebühren-Hammer gemeldet. In Koblenz scheint die neue Regelung aber deutlich sinnvoller: Sie setzt bei der Länge der Autos an.

Und: Sie betrifft - anders als in Paris - nur die Anwohner. Angehoben werden dort die Preise für den „Bewohnerparkausweises“. Und zwar bereits ab 1. März. Ähnlich wie in Paris zahlen aber nicht alle den gleichen Betrag: Die Tarife werden je nach Fahrzeuggröße gestaffelt. In der französischen Hauptstadt richtet sich der zu zahlende Betrag hingegen nach dem Fahrzeuggewicht.

Bisher kostet die Parkgebühr lediglich 30,70 Euro - pro Jahr! Das empfindet die Stadtverwaltung als unverhältnismäßig günstig und will nach eigenen Angaben für Fairness sorgen. Die Höhe der Gebühr richtet sich daher zukünftig nach der tatsächlich in Anspruch genommenen Straßenfläche. Die Mehrzahl der Parkplätze ist in den bewirtschafteten Gebieten in Koblenz nicht markiert, wodurch die tatsächliche Größe der Fahrzeuge relevant ist.

Die Gebühr für den jeweiligen Bewohnerparkausweis berechnet sich zukünftig aus einem Jahresgrundbetrag in Höhe von 23,40 Euro (0,45 Euro á 52 Wochen) multipliziert mit der jeweiligen Länge und Breite des Fahrzeugs in Metern. Maßgeblich hierfür sind die im Fahrzeugschein (entspricht in Österreich dem Zulassungsschein) eingetragenen Werte. Anbauten an Fahrzeugen wie Spoiler, Fahrradträger, Außenspiegel werden nicht berücksichtigt.

100 Euro plus x
So kostet beispielsweise ein Anwohnerparken für einen Smart fortwo für ein Jahr zukünftig 104,87 Euro, rechnet die Stadtverwaltung vor. Besitzerinnen und Besitzer eines VW Golf 7 müssen zukünftig 179,12 Euro zahlen. Für einen VW Tiguan fallen 196,23 Euro pro Jahr an. Grundsätzlich gilt eine Mindestgebühr von 100 Euro.

Bewohnerparkausweise, die bis 29. Februar 2024 ablaufen, können noch zu den derzeit gültigen Konditionen verlängert werden.

Die Stadt Tübingen hat bereits differenzierte Anwohnerparkgebühren: Dort beträgt der normale Jahrestarif 120 Euro. Für Verbrenner ab 1800 kg und E-Autos ab 2000 kg Leergewicht sind 180 Euro für den Parkausweis zu entrichten.