Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli hatte seine Truppe ordentlich umgestellt. Das System wurde auf das altbewährte 4-3-1-2 verändert, wobei vor allem die Defensive beinahe komplett neu formiert wurde. Interims-Verteidiger Daniele De Rossi kehrte ins Mittelfeld zurück und im Angriff löste Antonio Di Natale den bisher glücklosen und auch leicht am Knie verletzten Balotelli ab. Die Iren gingen unverändert in ihre EM-Abschiedsvorstellung.
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Dass die Italiener von den von ihrem Landsmann Giovanni Trapattoni betreuten Iren keine Geschenke zu erwarten hatten, war von Anpfiff weg klar ersichtlich. Die Iren kämpften und legten sich ins Zeug, als ob es auch für sie noch um den Viertelfinal-Einzug ginge. Dadurch hatten die Italiener große Mühe, ihre technische Überlegenheit in brauchbare Torchancen umzumünzen.
Cassano bricht den Bann
Für die Iren wurde es erst nach einer knappen halben Stunde erstmals richtig brenzlig. Ein Schuss von Di Natale wurde vom irischen Verteidiger Sean St. Ledger mit dem Oberarm abgeblockt, der Elfer-Pfiff blieb jedoch aus (28.). Italien setzte damit zur ersten echten Drangphase an. Nach vergebenen Chancen von Di Natale (34.) und Cassano (35.) stellte Cassano auf 1:0 (35.). Nach einem Eckball von Andrea Pirlo landete ein Kopfball des 29-jährigen Milan-Stürmers per Unterkante der Latte hinter der Linie.
Damit waren die "Azzurri" zur Pause dem Viertelfinale schon sehr nahe, denn beim Parallelspiel zwischen Spanien und Kroatien war man von dem von Italien befürchteten 2:2-Pakt weit entfernt. Die Italiener drängten auf die Entscheidung, Di Natale (47., 54.) und Cassano (48.) vergaben jedoch die Möglichkeiten auf den zweiten Treffer. Die Iren schafften es kaum einmal gefährlich vor das italienische Tor.
Traumtor von Balotelli
Goalie Gianluigi Buffon musste erst bei einem Weitschuss von Keith Andrews (60.) erstmals eingreifen. Bei einem 23-Meter-Freistoß-Hammer von Andrews hatte Buffon deutlich mehr Mühe (79.). Für den abschließenden Höhepunkt und die endgültige Entscheidung sorgte schließlich der eingewechselte Balotelli, der nach Ecke von Alessandro Diamanti einen Seitfallzieher spektakulär in die Maschen setzte (90.). Zu diesem Zeitpunkt waren die Iren aufgrund der Gelb-Roten Karte für Andrews (89.) nur noch mit zehn Mann vertreten.
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