Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) verrät, dass die Russen-Gas-Abhängigkeit noch vier Jahre dauern wird. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (ebenfalls Grüne) will den Ausstieg allerdings beschleunigen (siehe Video oben).
Fast zwei Jahre sind vergangen, seit Russland den Angriffskrieg gegen die Ukraine startete. Jedoch importiert die OMV nach wie vor fleißig billiges Gas aus Russland nach Österreich.
Zwar ist der Verbrauch von Gas in Österreich um 12,5 Prozent gesunken, damit sind die Gasimporte in absoluten Zahlen auch weniger geworden. Aber: Ende des Jahres 2023 sind zwischen 76 und 90 Prozent des verwendeten Gases aus Russland gekommen. Der Rest kommt etwa aus Norwegen sowie über LNG-Terminals.
Vertrag mit Russland ist „Wirtschaftsverbrechen“
Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) ist die Abhängigkeit immer noch zu hoch. Sie hat am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz nochmals die Energieanbieter aufgefordert, Alternativen zu billigem Gas aus Russland zu finden.
Im „Krone“- Interview definiert der grüne Vizekanzler Werner Kogler das Ziel der Politik: „Was wir schon geschafft haben, ist die Bezugsmenge aus Russland um 50 Prozent zu senken. Das Ziel ist es, bis 2027/2028 völlig unabhängig sein zu können. Und da ist Kanzler Karl Nehammer mit an Bord.“
Kogler bezeichnet den Gasliefervertrag mit Russland als „ein Wirtschaftsverbrechen“. Er sorgte dafür, dass „nach 2014 die Abhängigkeit von Russland erst richtig in die Höhe getrieben wurde“.
Allerdings sind auch einige Hausaufgaben in der Bundesregierung zu erledigen. Um die Gaslieferungen zu diversifizieren, wäre es wichtig, die Engstelle im oberösterreichischen Mühlviertel zu beheben. Es ist ein wichtiges strategisches Projekt. Die zweite Pipeline würde es ermöglichen, dass mehr Gas aus dem Westen in Richtung Osten fließen kann, falls Russland als Lieferant wegfällt.
Dort sorge aber ein „Streit zwischen Gas Connect, E-Control und Verbund für einen Stillstand“ beim Ausbau einer zweiten 40 Kilometer langen Gas-Pipeline, kritisiert die Energiesprecherin der Neos Karin Doppelbauer. „Die schwarz-grüne Regierung hätte längst den Verbund in die Pflicht nehmen und eine Entscheidung herbeiführen müssen“, fordern die Pinken.
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