Rührendes Treffen
Geiseln nach 128 Tagen wieder mit Familien vereint
Unglaubliche 128 Tage waren der 60-jährige Fernando Simon Marman und der 70-jährige Norberto Louis Har in der Gewalt der Terroristen der Hamas. In einer Spezialoperation konnten sie nun befreit werden - die Männer wurden bereits bei einem herzzerreißenden Treffen mit ihren Familien vereint.
Am 7. Oktober wurden die beiden Israelis, die auch die argentinische Staatsbürgerschaft besitzen, bei dem Massaker der Hamas aus einem Sicherheitsraum in einem Haus im Kibbutz Nir Yitzhak entführt. Auch drei Frauen wurden in den Gazastreifen verschleppt: Louis‘ Partnerin und die Schwester von Fernando, Clara Marman (63) seine Schwester Gabriela Leimberg, (59) und deren Tochter Mia (17).
Befreite Geisel war von Trubel überwältigt
Die Frauen wurden im Rahmen des Geisel-Deals mit den Terroristen bereits Ende November befreit. Nun sind auch die restlichen Familienmitglieder in Sicherheit - die Wiedersehensfreude im Schiba-Krankenhaus nahe Tel Aviv, wo die geretteten Männer zur Untersuchung gebracht wurden, war dementsprechend groß.
„Er ist etwas schockiert von dem ganzen Trubel“, so der Schwiegersohn des 70-Jährigen. „Er hat weniger erzählt, was ihm passiert ist, und wollte eher wissen, wie es uns geht, den Kindern und den Enkelkindern“, erklärte er gegenüber dem Sender Kan vor dem Spital.
Weitere medizinische Untersuchungen in den nächsten Tagen
Die Mediziner sind zuversichtlich, dass sich die Männer bald von den Strapazen erholen werden. „Ihr Zustand scheint gut zu sein. Wir führen derzeit eine vorläufige Beurteilung durch und testen sie hinsichtlich ihres Zustands. Aufgrund der langen Zeit in Gefangenschaft werden in den kommenden zwei Tagen weitere Tests erwartet“, erklärte stellvertretende Direktorin des Sheba Medical Centre, Yael Frenkel Nir.
Die fünf entführten Familienmitglieder waren zunächst gemeinsam in der Stadt Rafah in Gefangenschaft. Als die Frauen Ende November frei kamen, fiel Clara der Abschied schwer. „Ich hätte nach der Befreiung aus dem Gazastreifen sehr glücklich sein sollen, aber ein Teil von mir ist dort geblieben - sowohl mein Partner als auch mein Bruder. Das wiegt schwer“, erklärte sie vor wenigen Wochen gegenüber „Ynet“. Lois habe ihr versichert, dass sie sich wiedersehen werden. „Sag ihnen, dass ich sie sehr liebe, und bald sind wir da“, gab er ihr als Botschaft für den Rest der Familie mit. „Wir werden uns sehen und umarmen.“
Eliteeinheit schützte Geiseln mit eigenen Körpern
Die Befreiung der beiden Männer war eine minutiös geplante Aktion. „Wir haben uns auf diese Operation vorbereitet und auf die Bedingungen gewartet, die es uns ermöglichen würden, sie durchzuführen“, berichtete Daniel Hagari, Sprecher der israelischen Armee. Zunächst wurden Luftangriffe durchgeführt, dann drang eine Eliteeinheit der Polizei in die Wohnung ein, in der die Geiseln gefangengehalten wurden.
Die Retter hätten die Männer mit ihren eigenen Körpern geschützt: „Die Soldaten zogen Louis und Fernando aus der Wohnung und retteten sie unter Beschuss, bis sie die sichere Zone erreicht hatten“, führte Hagari aus. Er versprach weiters: “Wir vergessen keinen Augenblick, dass noch immer 134 Geiseln in Gaza festgehalten werden. Wenn Sie mich jetzt hören können, wir sind fest entschlossen, Sie nach Hause zu bringen, und wir werden keine Gelegenheit auslassen, das zu tun.“
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