Schon seit Längerem herrscht in Oberösterreichs Tierheimen akuter Platzmangel - nicht zuletzt wegen kürzlich erfolgter größerer Tierabnahmen durch Behörden. Die Heime nehmen die Vierbeiner meist trotz fehlender Kapazitäten auf. Diese sollen nun schrittweise ausgeweitet werden, aktuell etwa in Linz.
Nahezu täglich melden sich Behördenvertreter bei der Pfotenhilfe Lochen wegen akut zu beschlagnahmender Hunde, ersuchen darum, diese aufzunehmen. Allerdings: Bei Hunden platzt die Tierauffangstation längst aus allen Nähten. Kürzlich nahm die Pfotenhilfe etwa einen Husky-Rüden auf, der in einem dunklen Raum und völlig unzureichend gehalten wurde. „Wir haben zugesagt, weil uns das Tier leidtut. Doch wenn man jedes Mal über seine Kapazitäten hinausgeht, wird sich nie etwas ändern“, sagt Pfotenhilfe-Mitarbeiter Jürgen Stadler.
Große Abnahmen in Ansfelden und Gilgenberg
Bei gefundenen oder beschlagnahmten „Behördentieren“ – insbesondere bei Hunden – hat das Land OÖ seit längerer Zeit ein massives Platzproblem. Wie angespannt die Situation ist, zeigte sich im September bei der Rettungsaktion von 44 gequälten Hunden aus einem Folterkeller in Ansfelden. Für den Großteil der beschlagnahmten Vierbeiner mussten Betreuungsplätze in anderen Bundesländern organisiert werden.
Davor bedeutete bereits die Abnahme von 55 Tieren aus einer Qualzucht in Gilgenberg vor allem für die Pfotenhilfe eine gewaltige Herausforderung. „Wir mussten zwei Hundegehege neu bauen und Räume für Katzen anmieten.“ Die Situation sei inzwischen so angespannt, dass Tierpfleger frisch abgenommene Hunde auch mit nach Hause nehmen.
„Erweiterung der Ressourcen ist notwendig“
Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ) kennt das Problem: „Mir ist bewusst, dass die Tierheime schon jetzt an ihren Kapazitätsgrenzen arbeiten. Eine Erweiterung der Ressourcen ist notwendig.“ Er habe deshalb eine Entwicklungsplanung in Auftrag gegeben, wo bestehende Kapazitäten erweitert werden könnten.“
Eine erste Maßnahme konnte er am Montag vermelden: Das Tierheim Linz erhält für den Neubau einer Hundequarantäne-Station 300.000 Euro Zuschuss vom Land. Die erste Tranche von 100.000 Euro für das heurige Jahr sei in der Regierungssitzung freigegeben worden.
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