GUTEN MORGEN

Dauerfasching | Lustiger Aschermittwoch

Im Salzkammergut herrscht Ausnahmezustand - nein, nicht wegen des Kulturhauptstadtjahres, das spielt vergleichsweise eine Nebenrolle. Gefeiert wird wie seit Jahrhunderten die „5. Jahreszeit“, wie sie den Fasching dort nennen. Auch in Kärnten und der Steiermark geht es in den paar Tagen vor dem Faschingdienstag und diesem selbst hoch her. Umzüge, Narrensitzungen, viele Betriebe schalten auf Notbetrieb um, damit sich die Mitarbeiter ganz dem „lustigen Treiben“ widmen können. Unterdessen wird der Faschingdienstag heute in Wien und einigen anderen österreichischen Regionen wieder einmal so gar keine Spuren hinterlassen: „Business as usual“. Verkleiden? Oh Gott, nein. Und in der Politik? Auch da, zumindest in der großen: Von der pompös inszenierten Feier des 60. Geburtstages der niederösterreichischen Landeshauptfrau (Landeshauptmännin? Frau Landeshauptmann?) abgesehen herrscht auch hier „Business as usual“. Auftritte wie immer also. Doch die Innenpolitik wird von vielen Österreichern ohnehin als Dauerfasching gesehen. Mit einem Pferdefuß: Der Spaßfaktor, den der Fasching liefern sollte, fehlt da weitestgehend.

Lustiger Aschermittwoch. In Lustigkeit üben sich viele Politiker ja ausgerechnet NACH dem Ende des Faschings. Mehr und mehr mausert sich der Aschermittwoch zum Tag der mehr oder weniger spaßigen Reden. Die Freiheitlichen tun das seit vielen Jahren in der Jahnturnhalle im oberösterreichischen Innviertel. Da schmausen die Blauen Hering und grölen zu Kickl-Reden. Kickl-Reden, die früher von anderen FPÖ-Obleuten vorgetragen wurden; mittlerweile hat sich der Büttenschreiber, wie alle wissen, ja zum Parteichef hinaufgeredet und so schmettert er seine Reden selbst in das garantiert begeisterte Publikum. ÖVP-Chef Karl Nehammer versucht sich nach seiner großen Rede zum „Österreich-Plan“ kürzlich in Oberösterreich morgen als Aschermittwochsredner in Kärnten, während sich SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler auf Einladung von Max Lercher, des eifrigsten Unterstützers seines Parteichef-Kontrahenten Hans Peter Doskozil, in dessen obersteirische Heimat zum „Politischen Aschermittwoch“ begibt. Wobei, wie das heute „Krone“-Kolumnistin Conny Bischofberger schreibt, „jeder in seiner eigenen Blase, vor seiner eigenen Klientel“ auftritt. Was aber sei mit den Unentschlossenen und Andersdenkenden, „mit all jenen, die das Herumgerede, das Schlechtmachen des politischen Gegners, die vielen Pläne und Versprechen ohne Garantie auf Umsetzung satthaben?“, fragt unsere Autorin. Um vorzuschlagen: „Wie wär’s, statt künftig noch mehr Reden zu schwingen, einmal mit den Leuten und auch miteinander zu reden?“ Und zwar nicht nur am „lustigen Aschermittwoch“, sondern das ganze Jahr. Man wird ja - zumindest am Faschingdienstag - noch träumen dürfen…

Kommen Sie gut durch den Faschingdienstag!

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