Die ersten Wochen des Jahres brachten einen glänzenden Medaillenregen für weiß-grüne Wintersport-Talente. Sieben steirische Athleten hamsterten bei Olympischen Jugendspielen, Europa- oder Weltmeisterschaften Junioren-Edelmetall. Blüht ihnen nun eine goldene Zukunft?
„Es ist extrem cool, wenn plötzlich Leute zu einem aufschauen, weil man eine Medaille gemacht hat“, gesteht Hanna Karrer. Die erst 16-jährige Gleisdorferin sorgte Ende Jänner mit Gold im Snowboard-Slopestyle bei den Olympischen Jugendspielen in Korea für Furore.
Vier Tage zuvor hatte sie in Laax (Schweiz) ihr Weltcup-Debüt gegeben - an der Seite von Superstar Anna Gasser, die Karrer - wie auch allen anderen jungen Freestylern - mit Rat und Tat zur Seite steht. „Als junge Sportlerin ist es extrem wichtig, so jemanden wie Anna zu haben. Man kann sie einfach mal anrufen und fragen, wie man den nächsten Bewerb angehen soll.“
Schon auf Weltcup-Niveau
Von denen sollen noch viele folgen, denn trotz ihres jungen Alters steht die Stams-Schülerin bereits im B-Kader des ÖSV, wird heuer noch einen weiteren Weltcup-Bewerb bestreiten.
Einen ersten Höhenflug legte in Korea auch Skiläuferin Eva Schachner hin, die im Super-G Silber holen konnte. „Die Jugendspiele waren ein cooles Großereignis. Ich habe dort mein erstes Interview auf Englisch gegeben. Das hilft mir hoffentlich in meiner weiteren Karriere, wenn ich vielleicht irgendwann bei den ‘echten‘ Großveranstaltungen fahren darf“, so die 16-jährige Öblarnerin.
Kampf um die ÖSV-Kader
Die nächsten zweieinhalb Jahre stehen für Schachner noch im Zeichen ihrer Ausbildung an der Skiakademie in Schladming, im Sommer hofft die junge Steirerin aber auf ihre erste Nominierung für den C-Kader des ÖSV. „Trainer und Umfeld würden sich dann ändern, man wäre auch viel in Tirol und ein ganz großer Teil wäre das Finanzielle, das dann der Verband übernehmen würde.“
Der Jahrgang 2006 ist ein sehr starker, aber Lukas war eigentlich immer unter den besten zwei. Er bringt auch die nötige Einstellung mit, um es zu schaffen.
Stams-Trainer Daniel Lackner über Lukas Haagen
Bereits im C-Kader steht Lukas Haagen (17), der als Teil des österreichischen Mixed-Teams bei den Jugendspielen Bronze holte. „Nächstes Jahr sollte es für ihn noch weiter nach oben gehen“, meint Daniel Lackner, der den jungen Steirer in Stams trainiert. „Der Jahrgang 2006 ist ein sehr starker, aber Lukas war eigentlich immer unter den besten zwei. Er bringt auch die nötige Einstellung mit, um es zu schaffen.“
Aufstieg zu den „Großen“
Für die Schladminger Biathletin Leonie Pitzer kommt im Sommer bereits ein großer Einschnitt. Die Silbermedaillengewinnerin (hinter dem Salzburger Top-Talent Anna Andexer) im Einzel der Junioren-EM hat kommende Woche noch die Junioren-Weltmeisterschaft im Visier, ehe sie mit 21 Jahren den Nachwuchsklassen entwächst.
„Die Medaille hat mir viel Selbstvertrauen gegeben“, erklärt Pitzer. „Man merkt, dass bei uns Mädels etwas weitergeht. Ich will mich künfitg in der Damen-Klasse für den IBU-Cup qualifizieren.“
Vergoldete Kombinierer
Mit Medaillen im Gepäck kehrte ein Kombinierer-Trio von der Junioren-WM der Nordischen aus Planica zurück: Laura Pletz (Bronze im Team), Paul Walcher (Gold im Einzel, Silber im Team) und Jonas Fischbacher (Silber im Team). „Damit können wir enorm zufrieden sein“, sagte Mario Stecher, Sportlicher Leiter der Kombinierer und Spezialspringer im ÖSV.
„Paul hat im Sommer schon extrem gute Leistungen geboten, die er im Winter im Weltcup nicht ganz abrufen konnte. Durch die Medaille hat er aber seinen Fixplatz für die gesamte nächste Saison. Damit steht seiner Entwicklung nichts im Wege“, so Stecher über „seinen“ Junioren-Weltmeister.
Es ist eine völlig neue Umgebung, weg aus der Obhut der Sportschule und der Familie. An diese Dinge muss man sich erst einmal gewöhnen.
Mario Stecher über den Einstieg in den Weltcup
Aller Umstieg ist schwer
Die ersten Schritte aus dem Nachwuchsbereich in den Weltcup sind nicht immer leicht, wie Stecher weiß: „Es ist eine völlig neue Umgebung, weg aus der Obhut der Sportschule und der Familie. An diese Dinge muss man sich erst einmal gewöhnen.“
„Gold-Hanna“ Karrer will sich auf ihrem Weg jedenfalls nicht beirren lassen: „Ich mache diesen Sport, weil er mir Spaß macht. Diese Freude würde ich mir gerne beibehalten und auch weiterhin ohne Druck in Wettkämpfe gehen. Denn es gibts nichts Schöneres als das Kitzeln, wenn man mit seinem Board in der Luft ist.“ Erfolge kommen dann unter Umständen fast wie im Flug.
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