Klipp-Gründer verrät

„Ich mag‘s, mich hinzusetzen und zu warten“

Oberösterreich
14.02.2024 15:30

„Ich bin schon 60 Jahre Friseur“, sagt Ewald Lanzl stolz. Die von ihm gegründete Friseurkette Klipp mit Sitz in Thalheim (Oberösterreich) feiert heuer ihr 35-Jahre-Jubiläum. Ein Gespräch mit dem bald 75-Jährigen über den Rat eines früheren Kollegen, den er nicht befolgte, und den Wunsch nach Flexibilität.

Der Sommer 2024 ist für Ewald Lanzl keiner wie jeder andere, sondern einer voll gespickt mit Jubiläen. 75 Jahre wird er alt - und auch die Feier zum 35. Geburtstag von Klipp steht am Programm. „Wir werden da mit allen Mitarbeitern feiern“, sagt jener Mann, der im Juni 1989 die Marke gegründet hat, die für Friseurbesuche ohne Termin steht.

„Als ich vor der Gründung einem Kollegen erzählt habe, was ich vorhabe, hat er gemeint: ,Das kann nicht funktionieren, lass es‘“, so Lanzl, der daraus seine Lehren zog: „Ich hab’ danach mit niemandem mehr darüber gesprochen und es einfach gemacht.“

Höhere Löhne seit dem Vorjahr

160 Lehrlinge bildet Klipp Frisör aktuell aus. Um die Ausbildung attraktiver zu machen, hob die Firma den Lohn für die Auszubildenden 2023 um bis zu 40% an.

35 Jahre später ist Klipp auf knapp 1300 Mitarbeiter gewachsen, betreibt 160 Salons und hat ebenso viele Lehrlinge. Die Erhöhung des Lehrlingslohns um bis zu 40%, die Klipp im Vorjahr durchgezogen hat, trägt Früchte.

„Wir sind der Friseur für die ganze Familie - darauf sind wir stolz“, sagt Gottfried Kraft, der gemeinsam ein neues Salon-Konzept ausrollt, das mehr Wohnzimmerfeeling in die Filialen bringt. (Bild: Markus Wenzel, Klipp Frisör Krone KREATIV,)
„Wir sind der Friseur für die ganze Familie - darauf sind wir stolz“, sagt Gottfried Kraft, der gemeinsam ein neues Salon-Konzept ausrollt, das mehr Wohnzimmerfeeling in die Filialen bringt.

„Wir haben ein Zeichen gesetzt“
„Viele sind zwar interessiert, den Friseurberuf zu ergreifen, aber es bleiben oft weniger übrig, die sich für eine Ausbildung entscheiden, weil das Gehalt zu wenig attraktiv ist - da haben wir ein Zeichen gesetzt“, so Gottfried Kraft, der Geschäftsführer des Unternehmens mit Sitz in Thalheim.

Das Konzept, sich keinen Termin vorab ausmachen zu müssen, hat sich bewährt. „Diese Flexibilität ist heute noch viel wichtiger als vor 35 Jahren“, sagt Lanzl. Wie oft er selbst zum Friseur geht? „Ungefähr alle sechs Wochen“, sagt der Unternehmer, der die eigenen Salons besucht: „Ich gehe rein, wenn viele Kunden da sind. Ich mag‘s, mich hinzusetzen und zu warten. Da nutze ich die Zeit, um zu plaudern.“ In puncto Ambiente wird verstärkt an Schrauben gedreht - mehr Wohnzimmerfeeling zieht in die Salons.

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