„Nichts ist schwieriger als die Liebe“, wusste schon Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez. Aber der ließ seinen Protagonisten in Zeiten der Cholera auch ein halbes Jahrhundert lang auf die große Liebe warten.
Heutzutage funktioniert das mit dem perfekten Partner spielend leicht. Per Knopfdruck lässt sich der Mann/die Frau der Träume bequem herunterladen. Liebe in Zeiten der KI macht’s möglich.
Schneidig wie Brad Pitt, klug wie Anton Zeilinger, wortgewandt wie Shakespeare und witzig wie Niavarani. Kein lästiges Schnarchen in der Nacht, kein nerviges Rezitieren von Fußballergebnissen, keine lästigen Streitereien. Und Dreck hinterlässt er auch nicht. Da findet sich kein Haar in der selbst gemischten digitalen Suppe.
Der Aufstieg der künstlichen Intelligenz lässt die Nachfrage nach KI-Boy- und Girlfriends boomen, Google verzeichnete einen Anstieg um 2400 Prozent. Alleine die App Replika hat zehn Millionen Nutzer. Für knapp 70 Dollar kann man sich hier seinen Chatbot-Lover maßschneidern und als Avatar ins Wohnzimmer projizieren.
Valentinstag 3.0, Hilfe! Wie soll man als normalsterblicher Mensch mit diesen Illusionen mithalten? Aber zum Glück ist eben „nichts schwieriger als die Liebe“ - und vielleicht liegt ihre Perfektion gerade im Unperfekten. In all den Fehlern und Marotten, die wir trotzdem lieben. Weil sich Liebe eben nicht programmieren lässt. Dieses schönste aller Gefühle, das so viel größer ist, als jede KI es je zu sein vermag.
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