Am Aschermittwoch bricht die Fastenzeit an und die Linzer Ursulinenkirche öffnet sich für die Kunst: Bis zum Karfreitag am 29. März werden im Kirchenraum und in der Krypta Installationen und Videos gezeigt, die sich mit der Endlichkeit des Lebens und aktuellen Krisen befassen.
Ganze 40 Tage wird bis Ostern gefastet. In der Linzer Ursulinenkirche bricht damit eine Ausnahmephase an: Sie öffnet sich in der Fastenzeit für Gegenwartskunst, und das bereits seit 33 Jahren. Der Leitspruch lautet immer „Memento Mori“ („Gedenke des Todes“).
Verwandlung in eine Pflanze
Ein Video von Benjamin Ben Amotz kreist um Borkenkäfer und Baumsterben, ein zweites Video von Severin Standhartinger berichtet von einem „Probeliegen“ in einer Krypta. Gleich im Eingangsbereich laden zwei Sitzinseln von Daphne von Schrader ein, sich Kopfhörer aufzusetzen und einer Meditiation zu folgen. Erzählt wird eine Geschichte, in der sich ein Mensch in eine Pflanze verwandelt.
Moose und Schwammerl
Im Altarraum entdeckt man noch ein kleines Zelt aus Spitzendeckchen, das Innere sieht aus wie eine Waldlichtung: Fiona Prohaska will Besucher einladen, sich hier von den globalen Krisen zu entspannen.
Kommentar: Insgesamt ist die Ausstellung ambitioniert. Ob es klug ist, in so einer wichtigen, zentralen Kirche in der Fastenzeit auf Studentenarbeiten, die teils unausgegoren erscheinen, zu setzen, muss man hinterfragen. Wenn das Budget knapp ist, ist weniger oft mehr: Eine wirklich sehenswerte Arbeit eines namhaften Künstlers bzw. einer namhaften Künstlerin in einer Zeit, in der Kunstfeindlichkeit steigt, hätte mehr Echo und Gewicht.