Innerhalb weniger Tage kam es mehrfach zu erschreckenden Entdeckungen in Wien. In einem Karton und einer Tasche sind Katzen herzlos ihrem Schicksal überlassen worden - eine hochträchtig, die andere schwer krank. „Das ist die traurige Realität, wie mit Tieren leider oftmals umgegangen wird“, sagt Thomas Benda, Betriebsleiter des TierQuarTiers.
Es ist ein Phänomen, das leider immer wieder passiert. Tiere werden von ihren Haltern auf der Straße ausgesetzt und hilflos ihrem Schicksal überlassen. Nicht selten, weil sie krank geworden sind. Aus Angst vor zu hohen Tierarztkosten entledigen sich die Besitzer dann oftmals von ihnen - auch wenn das deren Tod bedeutet.
Chronologie des Schreckens
Die sechsjährige Katze „Elfie“ (im TierQuarTier Wien erhielt sie ihren Namen) wurde vor einigen Tagen am Wiener Hauptbahnhof in einer mit Müllsack, Klebeband und Karton umwickelten Box gefunden. Ihr Gesundheitszustand war alarmierend: eine starke Maulentzündung, vermutlich durch ein Virus verursacht, bereitete ihr unvorstellbare Schmerzen. Ohne tierärztliche Versorgung wäre das Tier qualvoll verhungert.
Medikamente konnte man „Elfie“ nur mittels Spritze verabreichen, weil eine orale Gabe aufgrund der Entzündung unmöglich war. Zusätzlich wies ihr Fell starke Verschmutzungen und Schuppen auf - Anzeichen einer vernachlässigten Haltung.
Keine 24 Stunden später, ein weiterer tragischer Fund in Wien Leopoldstadt: Eine einjährige braun getigerte Langhaarkatze wurde in einer offenen Tasche mit Futter auf einer Brücke gefunden. Bei der tierärztlichen Untersuchung stellte sich heraus, dass sie hochträchtig war und bald drei Kätzchen zur Welt bringen würde.
Dank der prompten Versorgung des Tierärzteteams im TierQuarTier Wien konnte die „werdende Katzenmama“ überleben. Ihre Betreuer haben ihr den Namen „Layla“ gegeben und bereits eine erfahrene Pflegestelle gefunden, wo sie in Ruhe ihre Babys zur Welt bringen kann.
Kein Kavaliersdelikt
Das Aussetzen von Tieren ist in Österreich strengstens verboten und wird mit Strafen von bis zu 7500 Euro geahndet. Diese Strafe droht auch denjenigen, die „Elfie“ und „Layla“ einfach ihrem Schicksal überlassen haben.
Sie haben etwas gesehen, gehört oder erkennen eines der gefundenen Tiere wieder?
Sachdienliche Hinweise (auch anonym) auf den Besitzer sind an das Fundservice für Haustiere unter 01/4000 80 60 erbeten.
„Elfie“ und „Layla“ erholen sich nun in liebevoller Obhut und hoffen auf verantwortungsbewusste Menschen, die ihnen ein Zuhause schenken, sobald sie fit genug für den Auszug sind.
Das TierQuarTier Wien ist für die Versorgung und Pflege zahlreicher Tiere auf Unterstützung angewiesen. Mit einer Spende ermöglicht man tausenden notleidenden Tieren, wie auch „Elfi“ und „Layla“, die Chance auf ein Überleben.
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