Liebe geht wohl wirklich durch den Magen! In dem Melodrama „Geliebte Köchin“ verliebt sich der renommierte Gastronom Dodin Bouffant (Benoît Magimel) in seine vertraute Köchin Eugénie (Juliette Binoche). Ihre Gerichte sind nicht nur köstlich, sondern auch eine Liebeserklärung an die Kunst des Kochens. Lesen Sie hier die ganze Kritik zum neuen, appetitanregenden Kino-Film.
Die Belle Époque feiert die Opulenz, den Genuss - und somit die Gaumenfreuden. Und in Frankreich ist die Kulinarik Kulturgut! Das demonstrieren hier auch eindrucksvoll der der hofierte Gastronom und Gourmet Dodin Bouffant (Benoît Magimel) und seine Vertraute, die Köchin Eugénie (Juliette Binoche), die die Zubereitung köstlicher Gerichte zu einem veritablen Hochamt am Herd werden lassen.
Und weil das Kochen die eigentliche Sprache der beiden Kreativen ist, wählen sie ihre nicht nur Tisch und Töpfe miteinander teilen, sondern auch das Bett - das jedoch nach Eugenies Regeln -, ist pikant. Immerhin währt das delikate Agreement bereits zwei Jahrzehnte. Als Eugénie erkrankt, kocht Dodin ein Festmahl nur für sie, das zum kulinarischen Liebeswerben gerät.
Nostalgisch gefärbt in diesem Film ist historisch bedingt natürlich das Ambiente, nicht aber die innovativ-fließende, ja tanzende Kameraarbeit. Regisseur Anh Hung („Der Duft der grünen Papaya“, „Naokos Lächeln“ u. a.) kreiert Tableaus von solch sinnlicher Delikatesse, dass einem das Wasser im Munde zusammenläuft.
Und die nicht zu verleugnende Intimität, die von dem vormaligen Liebespaar Binoche und Magimel abstrahlt - die Beiden waren Ende der 90er-Jahre ein Paar - adelt den Film, dessen französischer Titel „La passion de Dodin Bouffant“ etwas sperrig ist, in besonderer Weise. Professionalität und Herzensnähe gehen hier eine bewundernswerte Symbiose ein.
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