Mit der spitzen Scherbe eines zerbrochenen Spiegels hätte ein Rumäne in der Justizanstalt Graz-Jakomini beinahe einen Mithäftling ermordet. Das Motiv: Der Landsmann hatte das Bett des 25-Jährigen irrtümlich mit Wasser angespritzt.
Drei Rumänen teilten sich zum Tatzeitpunkt eine Zelle in der Justizanstalt. Zwei der Häftlinge (ein Schlepper und ein Stalker) alberten herum und spritzten sich mit Wasser an. Dabei wurde das Bett des dritten Rumänen - er war wegen mehrerer, teils räuberischer Diebstähle in Haft - nass.
Ärger über nasses Bett
Darüber ärgerte sich der 25-Jährige dermaßen, dass es zu einer wilden, vorerst verbalen Auseinandersetzung kam. Mehrfach klingelte der wütende Rumäne an der Haftraumgegensprechanlage, um das Problem zu melden.
Doch weil nicht gleich ein Justizwachebeamter kam, zerschlug der 25-Jährige die beiden Spiegel im Haftraum und bewaffnete sich mit zwei dreiecksförmigen, spitzen Glasscherben. Mit den Scherben in der Hand ging er auf einen der Wasserspritzer zu und drohte: „Komm her, ich bring’ dich um.“
„Lass uns reden“
Sein Landsmann war zwar damit einverstanden, sich zu prügeln, forderte den 25-Jährigen aber auf, die Glasscherben vorher wegzulegen. Der dritte Rumäne, der wegen der beharrlichen Verfolgung inhaftiert war, ging dazwischen und wollte vermitteln. „Lass uns reden“, forderte er den 25-Jährigen auf.
Auf Stockbett geflüchtet
Doch der dachte gar nicht daran, klein beizugeben, und versetzte dem Vermittler plötzlich mehrere wuchtige Stiche in den Brustkorb, Oberbauch und Hals. Trotz der massiven Verletzungen gelang es dem Opfer, eine Matratze zwischen sich und den Angreifer zu schieben. Dann kletterte der blutende Häftling auf das obere Stockbett, wo sich auch schon sein anderer Landsmann hingeflüchtet hatte.
Opfer überlebte nur knapp
Während sich der 25-jährige Verdächtige teilnahmslos an den Esstisch setzte, versuchte der mutmaßliche Schlepper die stark blutenden Wunden des mutmaßlichen Stalkers mit einem Leintuch zu stillen. Mehrere Justizwachebeamte schritten schließlich ein und setzten die Rettungskette in Gang. Das Opfer überlebte knapp, tauchte nach seiner Enthaftung aber angeblich unter.
Ende März soll der Prozess wegen versuchten Mordes vor den Geschworenen stattfinden.
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