„Finanzführerschein“

So tappen Jugendliche nicht in die Schuldenfalle

Niederösterreich
14.02.2024 19:00

Jugendliche können in Niederösterreich bald einen sogenannten Finanzführerschein machen, um Schuldenfallen zu „umfahren“. Das Angebot richtet sich vorerst an Schüler in Polytechnischen Lehranstalten.

Für das Leben lernen – dieses Credo haben sich viele Schulen auf ihre Fahnen geheftet. Doch immer mehr junge Menschen geraten hierzulande bereits in finanzielle Schwierigkeiten. „Vergangenes Jahr war ein Drittel unserer Klienten unter 35 Jahre alt, sechs Prozent sogar unter 25“, sagt Michael Lackenberger von der Schuldnerberatung Niederösterreich. Er sieht den Grund in der schlechten Finanzbildung von Jugendlichen, die sich im frühen Erwachsenenalter dann schwer mit wirtschaftlichen Entscheidungen tun.

Teuerung belastet auch unsere Jugend
Steigende Lebenserhaltungskosten und die allgemeine Teuerung der letzten Jahre würden die Situation noch verschärfen, meint Markus Wieser. Der Präsident der NÖ Arbeiterkammer will junge Menschen bereits vor dem Eintritt ins Erwerbsleben auf die Hürden des „echten Lebens“ vorbereiten. „Auch durch Online-Shopping war es noch nie so leicht, sein Geld auszugeben“, will Wieser bereits vor dem ersten Einkommen ansetzen. Gelingen soll das im Rahmen eines sogenannten Finanzführerscheins, der künftig vorerst in ausgewählten Polytechnischen Schulen angeboten wird.

Zitat Icon

Wir wollen mit diesem Projekt junge Menschen praxisnah unterstützen, bevor sie ein Fall für die Schuldnerberatung werden.

Markus Wieser (Bild: AKNÖ)

Markus Wieser, Präsident der NÖ Arbeiterkammer

Mit an Bord ist das Land Niederösterreich: „Wichtig ist uns, dass dieses kostenlose Bildungsangebot möglichst praxisnah passiert. Denn Finanzkompetenz ist essenziell für ein selbstbestimmtes Leben“, meinen dazu die beiden zuständigen Landesrätinnen Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).

Neos begrüßen Finanzführerschein
Lob für die neue Initiative kommen von der heimischen Opposition. Die Neos sehen darin nämlich eine ihrer langjährigen Kernforderungen erfüllt.  Sie fordern jedoch, dass das Angebot auf alle Pflichtschüler ausgeweitet wird. „Mit 18 kennen sie zwar alle Flüsse und Gebirgsketten. Viele wissen aber nicht, wie man ein Konto effizient managt, einen Steuerausgleich macht oder generell mit Geld umgeht“, so die pinke Landessprecherin Indra Collini. Für Lehrkräfte, die künftig Finanzbildung unterrichten, brauche es außerdem verpflichtende Fortbildungen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Niederösterreich



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt