Nachdem die Raiffeisen Bank International (RBI) bereits erklärt hatte, sich in Folge des Angriffskriegs auf die Ukraine aus Russland zurückziehen zu wollen, steht offenbar ein weiterer Ausstieg in Osteuropa bevor. So soll die belarussische Tochter Priorbank verkauft werden. Das wäre ein großer finanzieller Einschnitt.
Man befinde sich dazu bereits in „fortgeschrittenen Verhandlungen“ mit der emiratischen Soven 1 Holding Limited. Das teilte das Geldhaus am Mittwoch in einer Aussendung mit. Die Veräußerung würde den Ausstieg der RBI aus dem belarussischen Markt bedeuten. Gleichermaßen ginge damit ein Verlust in Höhe von 225 Millionen Euro auf Konzernebene einher.
RBI erwartet „geringen“ Effekt
Dieser ergebe sich aus der Differenz zwischen Buchwert des Eigenkapitals und dem erwarteten Kaufpreis. Zusätzlich würde durch den Abschluss der Transaktion in der Erfolgsrechnung des RBI-Konzerns ein negativer Effekt von etwa 450 Millionen Euro entstehen, so die RBI. Begründet wird dieser mit der „Umgliederung überwiegend historischer Währungsverluste“, die bis zum Closing im sonstigen Ergebnis erfasst werden.
Der erwartete Effekt auf die für Banken wichtige harte Kernkapitalquote wäre allerdings „minimal“, beruhigte die RBI in der Aussendung.
Feilen an letzten Details
Gebunden ist der Abschluss der Transaktion den Angaben zufolge unter anderem an den Nachweis der Finanzierung durch den Investor einschließlich der Bereitstellung der gesamten Besicherung des Kaufpreises. Die potenzielle Höhe der Kaufsumme bei Zustandekommen des Deals wurde nicht genannt. Die RBI hält 87,74 Prozent an der Priorbank JSC.
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