Superwahljahr

Tech-Konzerne rüsten gegen KI-Desinformation auf

Web
14.02.2024 14:30

Angesichts der Gefahr von Wahlbeeinflussung durch Desinformation im wichtigen Wahljahr 2024 wollen sich mehrere US-Tech-Giganten auf gemeinsame Richtlinien zu Künstlicher Intelligenz (KI) verständigen. Wichtige Technologieunternehmen verhandelten „in einem entscheidenden Jahr für weltweite Wahlen über ein Abkommen, um den auf Wähler abzielenden betrügerischen Einsatz von KI zu bekämpfen“, erklärte ein Sprecher des Facebook-Konzerns Meta am Dienstag.

Neben Meta und weiteren Unternehmen seien die Firmen Adobe, Google, Microsoft, OpenAI und TikTok „an der Verwirklichung dieses gemeinsamen Ziels“ beteiligt, sagte der Sprecher. Laut der „Washington Post“, die zuerst über das Projekt berichtete, zielt die Vereinbarung darauf ab, Werkzeuge zur Identifizierung, Kennzeichnung und Kontrolle von KI-generierten Bildern, Videos und Audios zu entwickeln, die auf Wählertäuschung angelegt sind. Das Abkommen soll am Freitag auf der Münchner Sicherheitskonferenz vorgestellt werden.

In diesem Jahr finden in zahlreichen Ländern Wahlen statt, darunter in den USA, Indien, Großbritannien und Österreich. Auch das Europaparlament wird gewählt. Laut einer im Jänner veröffentlichten Studie des Weltwirtschaftsforums stellt die Beeinflussung von Wahlen durch KI-gesteuerte Desinformation kurzfristig eines der weltweit größten Risiken dar.

Tech-Konzerne unter Druck
Wegen der Furcht vor dem Missbrauch KI-gestützter Anwendungen in dem entscheidenden Wahljahr stehen die Technologieunternehmen unter erheblichem Druck. Meta, Google und OpenAI einigten sich bereits darauf, einen gemeinsamen Erkennungsstandard zur Rückverfolgung digitaler Inhalte einzuführen. Demnach sollen Bilder gekennzeichnet werden, die von den KI-Anwendungen Copilot, Gemini und ChatGPT erstellt wurden.

Die Angst vor Falschinformation zu Wahlen besteht schon seit Jahren, jedoch hat die Verfügbarkeit leistungsfähiger KI-Text- und Bildgeneratoren wie ChatGPT Experten zufolge die Bedrohung noch verstärkt. Nutzer können häufig nicht ohne Weiteres erkennen, woher ein Inhalt stammt und ob dieser womöglich manipuliert ist.

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