„Krone“-Kommentar

Deutschland – ein Abstieg

Analysiert für die „Krone“: Außenpolitik-Experte Kurt Seinitz

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Deutschland - das war einmal die große Erfolgsstory Europas; das Land, in dem einfach alles funktioniert; Tummelplatz der Tüftler, aus dem die tollsten Autos der Welt kommen.

Doch was ist nur aus dem Wirtschaftswunderland geworden! Das renommierte Wirtschaftsnetzwerk Bloomberg zeichnet ein düsteres Bild: „Deutschlands Tage als industrielle Supermacht sind gezählt“, „Niedergang“, „politische Lähmung“, lautet das harte Urteil.

Tatsächlich kommt man aus dem Staunen nicht heraus, was sich Deutschland an Fehlern und Versäumnissen schon in den letzten Jahren geleistet hat und erst recht unter der Ampelkoalition leistet: marode Infrastruktur, Investitionsrückstau, Planungspannen und schlechtes Management bei Großprojekten, teuerster Industriestrom Europas, alarmierend sinkende Wettbewerbsfähigkeit am Weltmarkt.

Ungewöhnliches Streikchaos
Das im Vergleich zu alten Zeiten ungewöhnliche Streikchaos in Deutschland ist ein typisches Zeichen mangelnder politischer und sozialer Stabilität. Diese Regierung hat ihre Autorität verloren, Neuwahlen wären ein Ausweg.

Wer nun glaubt, das Schwächeln des großen Nachbarn würde uns nur treffen, wenn sich deutsche Touristen den Österreich-Urlaub nicht mehr leisten können, täuscht sich gewaltig. Österreichs Industrie ist Zulieferer in Deutschland. Es geht um viele Jobs.

Es dauert nicht mehr lange, bis die deutsche Krankheit Österreich ansteckt.