Offensive in Rafah
UNO-Nothilfekoordinator befürchtet „Gemetzel“
Israels Militär hat eine Militäroffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens geplant. „Ich befürchte ein Gemetzel von Menschen in Gaza“, schrieb nun UNO-Nothilfekoordinator Martin Griffiths auf der Plattform X. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens sei dort „zusammengepfercht.“
Die Menschen dort hätten „wenig zu essen, kaum Zugang zu medizinischer Versorgung, können nirgendwo schlafen und nirgendwo sicher hingehen.“ „Sie sind, wie die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens, Opfer eines Angriffs, der in seiner Intensität, Brutalität und Tragweite beispiellos ist“, sagte UNO-Nothilfekoordinator Martin Griffiths.
Hier sehen Sie den Tweet.
Auch die internationale Gemeinschaft habe bereits vor den gefährlichen Folgen einer Bodeninvasion in Rafah gewarnt. Vergangene Woche hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu dem Militär den Befehl erteilt, seiner Regierung Pläne für eine Offensive in Rafah sowie für die Evakuierung der dortigen Bevölkerung vorzulegen (siehe Video oben). Die Kampfeinheiten der islamistischen Hamas müssten zerschlagen werden.
Sprengkörper im Norden
„Evakuierung wohin? Es gibt keinen sicheren Ort in Gaza“, sagte Philippe Lazzarini, Chef des UNO-Palästinenserhilfswerks UNRWA. Der Norden sei mit Sprengkörpern übersät, die noch nicht explodiert seien, weshalb die Bevölkerung nicht dorthin gebracht werden könne. Die Menschen seien bereits mehrfach innerhalb des Küstengebiets geflohen. Mehr als 100.000 Personen seien entweder getötet oder verletzt worden oder würden vermisst.
Die Regierungen Kanadas, Australiens und Neuseelands haben unterdessen in einer gemeinsamen Erklärung zu einer sofortigen humanitären Waffenruhe im Gazastreifen aufgerufen. „Palästinensische Zivilisten können nicht dazu gebracht werden, den Preis eines Sieges über die Hamas zu zahlen“, heißt es darin mitunter.
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