Zum fünften Mal gelang Forschern die Heilung eines Patienten mit einer HIV-Erkrankung. Der sogenannte „City of Hope-Patient“ habe vor fast drei Jahren aufgehört, antiretrovirale Therapien gegen HIV zu nehmen.
Es sei der älteste Mensch bisher, bei dem dies gelungen sei, teilte die Krebsklinik City of Hope in Duarte (Kalifornien) mit.
Der mittlerweile 68-jährige Paul Edmonds aus Desert Springs sei der fünfte Mensch weltweit, bei dem eine kombinierte Therapie sowohl den Blutkrebs als auch das Virus zurückdrängte.
Wenn HI-Viren in den Körper gelangen, infizieren sie Körperzellen. Der 68-Jährige hatte eine Blutstammzelltransplantation von einem Spender mit einer seltenen Genmutation erhalten, die zu HIV-resistenten Zellen führt, wie das Medizinerteam um Jana Dickter von City of Hope im „New England Journal of Medicine“ (NEJM) berichtet.
Als erster von HIV geheilter Mensch war der sogenannte „Berliner Patient“ in die Geschichte eingegangen: 1995 wurde bei Timothy Ray Brown HIV diagnostiziert, 2006 erkrankte er an Leukämie und benötigte deshalb eine Stammzelltransplantation. Ärzte der Berliner Charité fanden einen Spender, dem der sogenannte CCR5-Rezeptor fehlte - ein Einfallstor, durch das HIV in viele Körperzellen eindringt. Das Datum der Stammzell-Transplantation, den 6. Februar 2007, bezeichnete Brown als sein „neues Geburtsdatum“. Die Leukämie kam später zurück, Brown starb im Jahr 2020.
Bis zu der Behandlung war Edmonds über 30 Jahre lang mit dem Virus infiziert. Für die allermeisten HIV-Infizierten kommt diese Art der Behandlung allerdings nicht in Frage, weil eine Stammzelltherapie stets eine hochriskante Behandlung ist, die nur bei sehr schwer erkrankten Menschen eingesetzt wird.
Dank der antiretroviralen Therapie (ART) können die meisten Betroffenen mittlerweile auch so gut mit der Infektion leben, müssen dafür aber ein Leben lang Medikamente nehmen.
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