Knapp 100.000 Euro Anzahlung, 2.000 Euro Miete pro Monat und 150 Meter Fußweg zum Parkplatz: Kurz vor der Fertigstellung sind im Tower zu Oberwart noch keine Wohnungen vergeben. Das soll sich aber ändern.
Im Jahr 2016 wurden die Pläne zur Errichtung eines zweiten Hochhauses in Oberwart bekannt. Fünf Jahre später, im September 2021, erfolgte der Spatenstich für die 36 Meter hohe Immobilie mitten im Zentrum der Bezirkshauptstadt, mit der die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) einen architektonischen Meilenstein setzen, gleichzeitig aber nicht auf Wohnqualität vergessen wollte.
Kein Projekt im Sinn des sozialen Wohnbaus
Schick, luxuriös und mächtig präsentiert sich der Tower mittlerweile und steht vor seiner Fertigstellung im Mai. Gewiss war es von Beginn an eines der schwierigsten Bauprojekte in der Geschichte der OSG und „auch eines, welches viel Mut von uns als Genossenschaft forderte. Das H2 ist kein Projekt im klassischen Sinn des sozialen Wohnbaus, es geht um die Attraktivität der Stadtwohnung im Zentrum“, sagt OSG-Obmann Alfred Kollar, angesprochen auf die aktuelle Vergabeflaute.
Mehrere Interessenten, keine vergebene Wohnung
Derzeit gibt es zwar mehrere Interessenten für die 24 Luxus-Immobilien, aber noch keine Mieter. Dafür gäbe es abgesehen von den hohen Mieten noch andere Gründe, relativiert Kollar. Erst kürzlich hat der Gemeinderat dem neuen Baurechtsvertrag für die Errichtung von Parkplätzen beim Rotunden-Gelände Grünes Licht gegeben.
Das Auto ist nach wie vor die Heilige Kuh des Burgenländers. Im Hinblick dessen, sind wir uns bewusst, dass die Immobilie für viele nicht attraktiv ist.
Alfred Kollar, OSG-Obmann
Bild: Stadtgemeinde Oberwart
Parkplatz als größter Unsicherheitsfaktor für Projekt
Das Parkplatz-Thema war von Beginn an nämlich jenes, welches für den größten Unsicherheitsfaktor sorgte und das Projekt verzögerte – auch, weil lange unklar war, wo die Flächen realisiert werden können. „Wir sehen aber jetzt, wo es um die Vergabe der Wohnungen geht, dass das Auto nach wie vor die Heilige Kuh ist. Im Hinblick dessen, sind wir uns bewusst, dass 150 Meter Entfernung zwischen Parkplatz und Wohnung für viele potenzielle Mieter unattraktiv sind“, meint Kollar.
Car-Sharing in den Betriebskosten inbegriffen
Ein anderer Blickwinkel könne aber dabei helfen, die Immobilie doch zum gefragten Objekt werden zu lassen, ist Kollar überzeugt. „Das Halten und Entladen im Bereich des H2 ist jederzeit möglich. Und, es wird ein Car-Sharing-Modell geben, bei dem die Kosten in den Betriebskosten inbegriffen sind.“
Von 863 Euro bis 1900 Euro Miete pro Monat
Damit die Wohnungen – die günstigste kostet bei einem Finanzierungsbeitrag von 4000 Euro pro Monat 863 Euro, die teuerste bei einem Finanzierungsbeitrag von 97.000 Euro 1900 Euro im Monat – nicht zum Ladenhüter werden, will man die Immobilie bei einem Tag der offenen Tür bewerben. Voraussetzung für zukünftige Mieter: ein dickes Börsel und schwindelfrei sein ...
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.