Aufmerksame Soldaten

„Taxifahrer“ im Burgenland als Schlepper entlarvt

Burgenland
15.02.2024 18:30

Nur noch wenige Fälle von illegaler Migration beschäftigen die Polizei an der Grenze zu Ungarn. Jetzt erfolgte im Burgenland die heuer erste Festnahme eines Komplizen einer Schleuserbande.

Solche Einsätze standen früher auf der Tagesordnung, mittlerweile sind sie selten. 17 Flüchtlinge wurden in der vergangenen Woche im Burgenland aufgegriffen. In den sieben Tagen zuvor waren 29 gemeldet worden. Heuer waren es bislang 135 Migranten. Damit hält sich die Zahl der Registrierungen in Grenzen.

Verdächtiger PKW
Zur ersten Schlepper-Festnahme in diesem Jahr kam es erst jetzt in Nikitsch. Einem Fußgänger war in der Quellenstraße ein verdächtiger Pkw mit Unterscheidungskennzeichen aufgefallen. Der Passant rief sofort die Polizei. Streifenbeamte konnten das Auto kurz darauf stoppen. Der Syrer am Steuer gab sich als Taxifahrer aus, der eine Familie aus Sopron abholen hätte sollen.

Ende Dezember 2022 gab es im Burgenland noch bis zu 8000 Aufgriffen pro Monat. Aktuell verzeichnet man knapp 100 monatlich. (Bild: Christian Schulter, Krone KREATIV)
Ende Dezember 2022 gab es im Burgenland noch bis zu 8000 Aufgriffen pro Monat. Aktuell verzeichnet man knapp 100 monatlich.

Zweifelhafte Angaben
Doch sein Navi habe ihn irrtümlich nach Nikitsch gelotst, behauptete der 38-Jährige. Die zweifelhaften Angaben stellten sich schon bald als falsch heraus. Soldaten hatten vier Flüchtlinge, die im Grenzort umherirrten entdeckt und aufgegriffen. Laut den Berichten der Migranten hat es sich beim syrischen „Taxler“ aus Wien-Liesing um ihren Schlepper gehandelt. Weitere Ermittlungen übernahm der koordinierte Kriminaldienst in Oberpullendorf.

Massiver Rückgang
Bis auf wenige Ausnahmen herrscht an der Grenze derzeit Ruhe. „Entgegen internationalen Trends ist die Zahl der Aufgriffe hierzulande stark rückläufig. Sie sank innerhalb eines Jahres um mehr als 95 Prozent“, informierte das Innenministerium.

Aufgrund einer noch besser vernetzten Zusammenarbeit zwischen den Ländern seien mittlerweile bereits Hunderte Schlepperverdächtige in den West-Balkan-Regionen und der Türkei aus dem Verkehr gezogen worden.

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