Neue Initative

Gratis Periodenprodukte für Mädchen an Wiener AHS

Gesund
17.02.2024 13:00

Ein Gymnasium setzt mit einer Initiative zu kostenlosen Periodenprodukten einen zukunftsweisenden Schritt in Richtung Aufklärung und gegen Tabus rund um das Thema Menstruation. Von „Gleichberechtigung“ bis zu „Lebensretter“ sind die Rückmeldungen der Schülerinnen überragend.

Nach wie vor ist das Thema Regelblutung in einigen Teilen der Gesellschaft mit Tabus und Vorurteilen behaftet. Diese gesellschaftliche Stigmatisierung sowie auch die mit dem Kauf von Hygieneartikeln verbundenen Kosten können für Frauen zur Herausforderung werden - und das bereits im Mädchenalter.

Ein weiteres Problem sind die häufig mit der Regel einhergehenden unangenehmen Begleiterscheinungen. Trotz der Beschwerden gehen viele Frauen ihren täglichen Pflichten nach, ist doch die Sorge vor einer negativen Reaktion des sozialen Umfeldes wegen eines Krankenstandes zu groß.

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Hat mir erst letztens mein ,Leben gerettet‘ und mich vor einer wirklich unangenehmen Situation bewahrt. Ein wirklich wichtiges Projekt und eine großartige Maßnahme für mehr Lebensqualität und Gleichberechtigung in der Schule.

Nina D., Schülerin

Aufklärung und Enttabuisierung gegen Mobbing
Während die Thematik rund um die Menstruation im Erwachsenenalter von den Betroffenen zumeist besser bewältigbar ist, leiden vor allem Jugendliche an den gesellschaftlichen Gegebenheiten. Das kann von mangelndem Wissen und fehlendem Verständnis, sogar bis hin zu Mobbing führen.

Die Folgen sind gravierend und können bei den Betroffenen zu großer psychischer Belastung werden. Umso wichtiger ist es, die heranwachsenden Generationen bereits in der Schule mit entsprechender Aufklärungsarbeit und diversen Maßnahmen für die natürliche Angelegenheit zu sensibilisieren. Während im Unterrichtsalltag bereits diverse Projekte stattfinden, soll auch außerhalb des Klassenzimmers eine zunehmende Enttabuisierung erreicht werden.

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Dank der Spender wird der Alltag in der Schule so viel leichter und angenehmer! Denn jedes Mädchen war mindestens schon einmal in einer Situation, wo es dringend einen Tampon oder eine Binde benötigt hätte, aber nicht zur Verfügung hatte.

Pia J., Schülerin

Mehr Wohlbefinden für Schülerinnen
So beispielsweise auch in der De la Salle Schule Strebersdorf AHS in Wien, wo mit einem neuen Service der Alltag der Mädchen erleichtert werden soll. Dort wurden in den Toiletten der Oberstufe zwei Spender für Periodenprodukte montiert, wo sich die Schülerinnen bei Bedarf kostenlos Binden oder Tampons entnehmen können.

„Ich unterstütze jegliche Maßnahme, die das Wohlbefinden unserer Schülerinnen und Schüler fördert. Dazu gehört auch diese Thematik“, betont Mag. Günther Grafeneder, Schulleiter der AHS. Federführend für das Projekt war vor allem Genderbeauftragte MMag. Petra Bohrn-Hoffmann, die sich fast ein Jahr lang mit der konkreten Planung und Umsetzung auseinandergesetzt hat.

Direktor Mag. Günther Grafender und Genderbeauftrage MMag. Petra Bohrn-Hoffmann. (Bild: Reinhard Holl)
Direktor Mag. Günther Grafender und Genderbeauftrage MMag. Petra Bohrn-Hoffmann.

In die Initiative miteingebunden waren jedoch nicht nur die Schulleitung und Lehrkräfte, sondern auch die Schüler. So begrüßen Schulsprecher Julius Zeipper und Vize-Schulsprecherin Samantha Madisetti die Maßnahmen zur Unterstützung der Mädchen an der Schule. „Ich bin sehr froh, dass wir dieses Projekt umsetzen konnten. Damit ist es möglich, unangenehme Situationen zu vermeiden“, erklärt Madisetti. „Ich hoffe, dass wir damit auch ein Vorbild für andere Schulen sein können“, führt die Schülervertreterin aus.

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Ich bin sehr froh, dass wir dieses Projekt umsetzen konnten. Damit ist es möglich, unangenehme Situationen zu vermeiden.

(Bild: Reinhard Holl)

Samantha Madisetti, Schülervertreterin

Verwaltung der Spender durch die Schülerinnen
Betreut und befüllt werden die Entnahmestellen von den Schülerinnen, Periodenprodukte stellt die Schule zur Verfügung. „Es ist wichtig, dass die Spender nicht geplündert, sondern wirklich nur im Bedarfsfall verwendet werden. So soll sichergestellt werden, dass jedes Mädchen auch etwas vorfindet“, so die Genderbeauftrage MMag. Bohrn-Hoffmann.

Die Entnahmestellen werden von den Schülerinnen kontrolliert und nachgefüllt. (Bild: Reinhard Holl)
Die Entnahmestellen werden von den Schülerinnen kontrolliert und nachgefüllt.

Abseits von den Spendern wurden auch für die Unterstufe und den Sportunterricht Maßnahmen getroffen. So können sich Schülerinnen im Bedarfsfall kostenlos Periodenprodukte im Sekretariat oder im Sportlehrerzimmer holen. Wie wichtig das Angebot ist, zeigen die überwiegend positiven Reaktionen der Schülerinnen. 

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