Baustelle in Graz

Aufatmen in Wirtschaft: Neutorgasse nicht autofrei

Steiermark
16.02.2024 13:48

Wie soll die Verkehrsführung in der Grazer Neutorgasse nach dem Ende der Bauarbeiten zur sogenannten „Innenstadtentflechtung“ aussehen? Diese Frage sorgt seit Monaten für heiße Diskussionen zwischen der Grünen Vizebürgermeisterin Judith Schwentner und der ÖVP sowie Vertretern der Wirtschaft. Nun ist klar: Der Durchzugsverkehr wird nicht ganz ausgeschlossen - dennoch soll eine „Flaniermeile“ entstehen.

„Ich habe nie davon gesprochen, den Autoverkehr komplett aus der Neutorgasse auszusperren“, sagt die für Verkehr zuständige Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) am Freitag bei der Präsentation der Pläne für die „Neutorgasse neu“. Genau das war ihr von der Opposition und Vertretern der Wirtschaft in den vergangenen Monaten nämlich massiv vorgeworfen worden. Immerhin hatte Schwentner im Herbst 2023 noch angekündigt, dass es in der Neutorgasse keinen Durchzugsverkehr mehr geben werde. Nun also doch.

„Durchfahrtsperren nicht erforderlich“
„Mit den neuen Plänen geht es uns darum, die Neutorgasse für alle so attraktiv wie möglich zu gestalten und den Durchzugsverkehr so weit wie möglich zu verdrängen“, erklärt Schwentner. Aber: „Durchfahrtsperren und -Beschränkungen sind dafür nicht erforderlich.“ Insgesamt neun verschiedene Modelle zur „Neutorgasse neu“ hatte man in den vergangenen Monaten geprüft.

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner präsentiert die Pläne für die Neutorgasse neu (Bild: Sepp Pail)
Vizebürgermeisterin Judith Schwentner präsentiert die Pläne für die Neutorgasse neu

Nun steht fest: Aus der bis zu vierspurigen Autostraße wird künftig eine „Flaniermeile“ mit deutlich mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer. Und: Die zweispurige Straßenbahntrasse, die bis Herbst 2025 entsteht, kann in beide Richtungen auch von Autofahrern benutzt werden.

Für Durchzugsverkehr „unattraktiv“ aber nicht unmöglich
„Dadurch ermöglichen wir, dass Anrainer und Kunden der hiesigen Wirtschaftstreibenden problemlos zufahren können“, erklärt Stadtbaudirektor Bertram Werle, der die Pläne für die „Neutorgasse neu“ mit Schwentner und Mark Perz, Vorstandsdirektor der Holding Graz, präsentierte.

Werle, Schwentner, Perz (v. li.) (Bild: Sepp Pail)
Werle, Schwentner, Perz (v. li.)

Werle weiter: „Auch für den Durchzugsverkehr bleibt die Straße offen - wir gehen aber davon aus, dass es durch die gemeinsame Nutzung der Straße mit der Bim, die Vorrang hat, zu einem Zeitverlust für Autofahrer kommt, der die Nutzung der Neutorgasse für den Durchzugsverkehr ohnehin wenig attraktiv machen wird“, erklärt Stadtbaudirektor Bertram Werle. Stattdessen soll sich dieser - wie ja auch aktuell wegen der Baustelle - auf den Kai verlagern. 

Opposition erfreut über „Zurückrudern“
Die Opposition sieht in diesen Plänen ein „Zurückrudern“ bei Schwentner. „Nach monatelanger Bestemmhaltung der Vizebürgermeisterin, die nichts außer Sorgen, Verunsicherung und Ärger der Unternehmer zur Folge hatte, legt sie nun also den Rückwärtsgang ein“, erklärt ÖVP-Stadtrat Kurt Hohensinner.

Sogar die SPÖ als Regierungspartner der Grünen sieht sich mit dieser „Entscheidung mit Augenmaß“ bestätigt: „Für diese vernünftige Lösung haben wir uns als SPÖ Graz massiv eingesetzt. Ohne unser Engagement wäre es dazu möglicherweise nicht gekommen“, erklärt Doris Kampus als Vorsitzende der SPÖ Graz.

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