118 junge Erwachsene „schnuppern“ aktuell im Freiwilligen Sozialen Jahr in den Sozialbereich hinein. Eine von ihnen ist die junge Deutsche Zoé Maurer (18), die in einem Seniorenwohnheim in Linz Dienst tut und sich vorstellen kann, der Sparte weiterhin treu zu bleiben.
Was macht eine junge Deutsche in einem Linzer Seniorenheim? Sie macht ein Freiwilliges Soziales Jahr - so wie im aktuellen Turnus 118 junge Erwachsene in Oberösterreich.
Mit drei Kartons nach OÖ gekommen
Vor rund einem halben Jahr kam die 18-jährige Zoé Maurer mit drei Umzugskartons, einem Kühlschrank und einem Fernseher aus Rheinland-Pfalz nach Oberösterreich, seit zwei Monaten ist sie im Seniorenheim Franziskusschwestern für das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner zuständig.
Wie das aussieht? „Reden, Essen schneiden, zum Trinken animieren, bei Problemen mit dem Handy helfen“, erzählt die Deutsche, die anfangs mit dem oberösterreichischen Dialekt Probleme hatte.
520 Euro Taschengeld
„Sag´ mal Oachkatzlschwoaf“, meinten da die anderen Jugendlichen aus dem Freiwilligen Sozialem Jahr - einige davon sind mittlerweile zu Freunden geworden. Mit den 520 Euro Taschengeld pro Monat kommt sie aus, im Juli endet ihr Einsatz im Seniorenheim. „Ich kann mir aber vorstellen, im Sozialbereich zu bleiben“, so Zoé.
Nicht alle können mitmachen
„75 Prozent der Absolventinnen und Absolventen entscheiden sich für eine Ausbildung im Sozialbereich“, weiß FSJ-Geschäftsführerin Elisabeth Marcus. „Wir haben auch viele interessierte Jugendliche aus Drittstaaten, die wir aber wegschicken müssen. Eine österreichische Staatsbürgerschaft bzw. die Staatsbürgerschaft eines EU-Landes ist Voraussetzung für die Teilnahme.“
Weitere Aufnahmevoraussetzung ist die Vollendung des 17. Lebensjahres, ein Alterslimit nach „oben“ gibt es nicht. „Viele Ältere sind zwar interessiert, es scheitert aber an dem geringen Taschengeld. Hier wären Zuschüsse zum Wohnen oder für die Kinderbetreuung wünschenswert“, sagt Marcus.
Hauptsächlich Mädchen
Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) sieht im Sozialen Jahr „eine ideale Einflugschneise für Mädchen in den Sozialbereich“. Obwohl die Möglichkeit auch Burschen offensteht, sind 72 Prozent der Absolventinnen weiblich, Männer machen das FSJ als Zivildienstersatz.
Um künftig noch mehr junge Erwachsene dafür zu begeistern, will Jugend-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) das Freiwillige Soziale Jahr verstärkt über des OÖ. Jugend Service bewerben.
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