Ein in Schule verteiltes Arbeitsblatt stellte die Kinder sowie auch die Eltern vor eine Herausforderung. Nun gibt es Kritik.
Weiblich? Männlich? Divers? Eine Übung, welche Kinder in einer Volksschule bearbeiten mussten, sorgt für Wirbel. Die Kinder erhielten im Zuge des Deutsch-Förderunterrichts die Aufgabe, Sätze mit den Worten „mit seinem“ bzw. „mit seiner“ oder „mit ihrem“ bzw. „mit ihrer“ zu vervollständigen. Der gelöste Satz lautete dann beispielsweise „Papa fährt ,mit seinem’ neuen Auto nach Linz.“
Kinder standen vor Rätsel
Allerdings waren in der Aufgabe auch viele türkische Namen zu finden, wie etwa Gülay, Nurgül, Metin, Ferhat oder Betül. Bei diesen Sätzen hätten die Kinder Schwierigkeiten gehabt, die Lösung zu finden, da sie aufgrund der ihnen nicht geläufigen Namen schlichtweg nicht gewusst hätten, ob es sich um eine weibliche oder männliche Person handelt, wird nun kritisiert.
Namen nicht immer geläufig
Selbst die Eltern hätten ihren Kindern nicht helfen können, da auch ihnen die Namen nicht geläufig waren, meint eine Frau. „Die konnten nur ins Internet gehen und die Namen nachschlagen. Wie sollen das dann die Kinder schaffen?“ Aus ihrer Sicht ist diese Übung für den Deutsch-Förderunterricht nicht geeignet. „Das ist eine merkwürdige Entwicklung.“
Hausübung ist „nicht geeignet“
Seitens der Bildungsdirektion heißt es dazu, dass die Sache bereits bekannt sei. Vonseiten des zuständigen Schulqualitätsmanagers sei bestätigt worden, dass das Arbeitsblatt als Hausübung im Deutsch-Förderunterricht nicht geeignet sei. „Es wird seitens der Bildungsdirektion noch ein weiteres Gespräch darüber mit der Schule geben“, wird erklärt.
Verleger weist Kritik zurück
Nach der Kritik meldete sich auch der Verleger des Übungsbuches zu Wort. Dieser weist die Kritik zurück und stellt klar, dass die Übung ein Hörtext ist. Die Kinder hören also den ganzen Satz und müssen dann die Wörter einsetzen. „Dabei ist es irrelevant, aus welchem Kulturkreis die verwendeten Namen kommen. In Büchern für diese Zielgruppe ist es außerdem eine dem Lehrplan entsprechende Vorgabe, dass Begriffe und Namen aus den Herkunftsländern der Kinder verwendet werden“, betont er.
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