Kämpfte mit Tränen
Nawalnys Frau fordert, „dass Putin bestraft wird“
Die Nachricht über den Tod ihres Ehemanns Alexej Nawalny erreichte Julia Nawalnaja offenbar auf der Münchner Sicherheitskonferenz, wo sie überraschend auftrat. Mit Tränen in den Augen erklärte sie: „Wenn es die Wahrheit ist, dass er tot ist, dann will ich, dass Putin und jeder aus seinem Stab dafür bestraft wird.“ Die Mutter des Verstorbenen berichtete indes, dass es ihm am Montag bei einem Besuch ihrerseits noch gut ging.
Die internationale Bestürzung ist nach dem Tod Nawalnys immens: Viele Politiker erklärten, dass sie von einem Mord am berühmten Kreml-Kritiker ausgehen. Auch seine Ehefrau richtete noch am selben Tag, als die Gefängnisbehörde vom Ablebens des Häftlings während eines Spaziergangs berichtet hatte, deutliche Worte an die Öffentlichkeit.
„Wir müssen gegen diese Leute kämpfen“
„Der Tag wird bald kommen, ich richte meine Worte an alle Menschen auf der Welt: Wir müssen zusammenkommen und gegen diese Leute kämpfen. Wir müssen gegen dieses Regime kämpfen. Putin persönlich muss verantwortlich gemacht werden für all die Verbrechen, die er in unseren Ländern begangen hat“, so Nawalnaja.
Bewusst gegen Rückreise zu Kindern entschieden
Als sie die „schrecklichen Nachrichten“ erfahren habe, habe sie überlegt, ob sie wirklich bei der Sicherheitskonferenz sprechen wolle oder lieber zu ihren Kindern zurückreisen soll: „Ich habe mich gefragt, was hätte Alexej getan? Er wäre hier geblieben und hätte zu Ihnen gesprochen“. Dann sprach sie den russischen Präsidenten persönlich an: Er und seine Untergebenen würden nicht straffrei davonkommen. Sie müssten dafür bezahlen, was sie „unserem Land, meiner Familie und meinem Mann angetan haben“, und dieser Tag werde bald kommen.
Zuschauer sprangen nach der Rede von ihren Sitzen und applaudierten, während Nawalnaja sichtbar mit den Tränen kämpfen musste.
Nawalnys Mutter „Er war gesund und lebenslustig“
Auch die Mutter Nawalnys meldete sich gegenüber der kremlkritischen Zeitung „Nowaja Gaseta“ zu Wort. „Ich möchte keine Beileidsbekundungen hören“, erklärte sie im Interview. Sie habe ihren Sohn erst am vergangenen Montag im Straflager besucht: „Er war lebendig, gesund und lebenslustig.“
Liebesbotschaft am Valentinstag an Julia
Rührend: Erst am Valentinstag hatte Nawalny seiner Ehefrau eine Liebesbotschaft über die Plattform X zukommen lassen (siehe Posting oben). „Baby, mit uns ist alles wie in einem Lied: Zwischen uns liegen Städte, die Lichter von Flugplätzen, blaue Schneestürme und Tausende von Kilometern. Aber ich habe das Gefühl, dass du jede Sekunde in der Nähe bist, und ich liebe dich immer mehr“, schrieb der Kreml-Kritiker seiner Liebsten.
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