Der Akademikerball in der Wiener Hofburg hat am Freitagabend mit einiger FPÖ-Prominenz seinen Auftakt genommen. Neben dem Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer, der als Stammgast des Balles gilt, kam auch dessen Vorgänger, der am Ibiza-Video gescheiterte und aus der Partei ausgeschlossene Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Ebenfalls unter den Gästen: Der Identitäre Martin Sellner sowie Baumeister Richard Lugner.
Auch Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp war wieder zu der von Kritikern als internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer bezeichneten Tanzveranstaltung gekommen.
„Rauschende Ballnacht“
„Wir freuen uns auf eine rauschende Ballnacht“, schrieb der FPÖ-Politiker Leo Kohlbauer auf X. Kohlbauer ist Pressesprecher der FPÖ Wien und mit Lugners Tochter Jacqueline liiert.
Fotos vom Akademikerball 2024:
Kickl und Vilimsky nicht dabei
Ebenso gesichtet wurde Burgenlands Ex-FPÖ-Chef Johann Tschürtz sowie FPÖ-„Urgestein“ Andreas Mölzer. Sein Fernbleiben schon vorab angekündigt hatte FPÖ-Chef Herbert Kickl, auch EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky bleibt dem Event trotz „Superwahljahr“ fern. Als Eröffnungsredner geplant war wie im Jahr 2023 FPÖ-Volksanwalt Walter Rosenkranz.
„Ich glaube, er ist nicht wegen mir gekommen“
Hofer brachte wie schon 2023 Baumeister Lugner mit - die beiden seien seit dem Bundespräsidentschaftswahlkampf 2016 befreundet, sagte Hofer. Der Dritte Nationalratspräsident, der sich bei seinem Eintreffen nur wenige Meter neben Sellner den Medien stellte, hatte 2016 im Präsidentschaftswahlkampf mehrmals erklärt, er wolle mit Leuten wie Sellner nichts zu tun haben. „Ich glaube, er ist nicht wegen mir gekommen - und ich bin nicht wegen ihm gekommen“, sagte er auf die Frage, wie er Sellners Teilnahme am Ball sehe.
Sellner sorgte im Vorfeld für Aufregung
Sellner - der frühere Kopf der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften „Identitären Bewegung“ - hatte zuletzt mit seiner Teilnahme an einem Rechtsextremisten-Treffen am 25. November in Deutschland für Aufsehen gesorgt, bei dem auch AfD-Politiker dabei waren und bei dem über Massendeportationen von Millionen Menschen gesprochen wurde. Vor der Hofburg stellte er sich bereitwillig und lange den Medien und erhielt deutlich mehr Aufmerksamkeit als die FPÖ-Prominenz. Er sei „rechts“, rechtsextrem sei er nicht, meint er.
Die Kameras auf sich zog auch Strache, der in den Jahren vor seinem unfreiwilligen Abgang von der FPÖ-Spitze den Ball mehrmals eröffnet hatte. Er sei mit Freunden da und freue sich auf einen „wunderbaren eleganten“ Ball, sagte er vor Journalisten. Dass das Event ein Vernetzungstreffen Rechtsextremer sei, sei die Meinung von „Antidemokraten“, sagte Strache.
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