„Staufest“ in Altstadt

Halleiner holen sich ihre Gemeindestraßen zurück

Salzburg
17.02.2024 06:00

Mit Musik und Würsteln wird in der Stadt gefeiert, Durchfahren ist für Autos nicht möglich. Das soll den Ausweichverkehr von der A10 stoppen.

„Besser wir stehen hier, als dass sich die Autos durch die Stadt stauen“, meint Johannes Weißenbacher. Vor seinem Modegeschäft am Kornsteinplatz feierten die Halleiner am Freitag ihr „Stau-Fest“. Die Initiative kam direkt aus dem Rathaus: Die Stadtgemeinde baute Tische und Pavillons auf, organisierte einen DJ und Würstel und lud alle ein. Über den Norden konnte ab 12 Uhr per Auto nicht mehr in die Stadt zugefahren werden. Auch heute, Samstag, wird in der Innenstadt gefeiert..

Für Sarah Mayer ist es wichtig, dass etwas getan wird. Sie kennt die Problematik: Als sie mit dem Bus unterwegs war, stand sie mit ihren Kindern schon eine Stunde in Kaltenhausen im Stau. (Bild: Tröster Andreas, Krone KREATIV)
Für Sarah Mayer ist es wichtig, dass etwas getan wird. Sie kennt die Problematik: Als sie mit dem Bus unterwegs war, stand sie mit ihren Kindern schon eine Stunde in Kaltenhausen im Stau.
Fabian Steinhofer vom „Dorfladen“ will, dass die Leute merken, dass etwas getan werden muss, damit die Geschäfte sich halten können: „Wenn so viel Verkehr ist, kommen nicht einmal die Halleiner zum Einkaufen in die Altstadt.“ (Bild: Tröster Andreas)
Fabian Steinhofer vom „Dorfladen“ will, dass die Leute merken, dass etwas getan werden muss, damit die Geschäfte sich halten können: „Wenn so viel Verkehr ist, kommen nicht einmal die Halleiner zum Einkaufen in die Altstadt.“

Es ist der Versuch sich gegen Urlauber zu wehren, die letztes Wochenende wegen des Staus auf der A10 Gemeindestraßen und Feldwege zu Umfahrungen umfunktionierten (die „Krone“ berichtete). „Alle Gemeindestraßen kann ich nicht sperren“, erklärt Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ). Deswegen wehre man sich nun anders.

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Mit dem Fest bekommen wir vielleicht wieder mehr Leute in die Stadt, die zu Fuß einkaufen gehen. So viel Bewegung wie heute ist sonst nicht. Besser wir stehen hier als die Autos.

Mit dem Fest bekommen wir vielleicht wieder mehr Leute in die Stadt, die zu Fuß einkaufen gehen. So viel Bewegung wie heute ist sonst nicht. Besser wir stehen hier als die Autos. (Bild: ANDREAS TROESTER)

Johannes Weißenbacher, Inhaber vom Bekleidungsgeschäft „Johannes“

Von Geschäftsleuten in der Altstadt kommt Unverständnis: „Man kann den Verkehr anders beruhigen als mit einer Party“, findet Peter Huber, der aus Protest am Nachmittag sein Trödelgeschäft zusperrte, als die Beats von DJ Blago durch die alten Häuserfassaden schallten. „Wer geht denn da noch einkaufen? Und die Anrainer müssen den Lärm ertragen“, beschwerte sich Huber.

Viele Bewohner sind indes froh, dass etwas getan wird. „Das Fest ist keine Lösung, aber es setzt ein Zeichen“, sagte etwa Sarah Mayer, die mit ihren Kindern „letztens eine Stunde im Bus in Kaltenhausen“ ausharrte, weil eine Straße durch den Ausweichverkehr verstopft war.

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