Mit Musik und Würsteln wird in der Stadt gefeiert, Durchfahren ist für Autos nicht möglich. Das soll den Ausweichverkehr von der A10 stoppen.
„Besser wir stehen hier, als dass sich die Autos durch die Stadt stauen“, meint Johannes Weißenbacher. Vor seinem Modegeschäft am Kornsteinplatz feierten die Halleiner am Freitag ihr „Stau-Fest“. Die Initiative kam direkt aus dem Rathaus: Die Stadtgemeinde baute Tische und Pavillons auf, organisierte einen DJ und Würstel und lud alle ein. Über den Norden konnte ab 12 Uhr per Auto nicht mehr in die Stadt zugefahren werden. Auch heute, Samstag, wird in der Innenstadt gefeiert..
Es ist der Versuch sich gegen Urlauber zu wehren, die letztes Wochenende wegen des Staus auf der A10 Gemeindestraßen und Feldwege zu Umfahrungen umfunktionierten (die „Krone“ berichtete). „Alle Gemeindestraßen kann ich nicht sperren“, erklärt Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ). Deswegen wehre man sich nun anders.
Mit dem Fest bekommen wir vielleicht wieder mehr Leute in die Stadt, die zu Fuß einkaufen gehen. So viel Bewegung wie heute ist sonst nicht. Besser wir stehen hier als die Autos.
Johannes Weißenbacher, Inhaber vom Bekleidungsgeschäft „Johannes“
Bild: ANDREAS TROESTER
Von Geschäftsleuten in der Altstadt kommt Unverständnis: „Man kann den Verkehr anders beruhigen als mit einer Party“, findet Peter Huber, der aus Protest am Nachmittag sein Trödelgeschäft zusperrte, als die Beats von DJ Blago durch die alten Häuserfassaden schallten. „Wer geht denn da noch einkaufen? Und die Anrainer müssen den Lärm ertragen“, beschwerte sich Huber.
Viele Bewohner sind indes froh, dass etwas getan wird. „Das Fest ist keine Lösung, aber es setzt ein Zeichen“, sagte etwa Sarah Mayer, die mit ihren Kindern „letztens eine Stunde im Bus in Kaltenhausen“ ausharrte, weil eine Straße durch den Ausweichverkehr verstopft war.
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