BW-Boss Schösswendter

Dem Blau-Weiß-Chef ist kein Weg zu weit

Salzburg
16.02.2024 23:59

Der Pinzgauer Christoph Schösswendter, Sportboss von Blau-Weiß Linz, sprach vor dem Duell gegen Bundesliga-Serienmeister und -tabellenführer Red Bull Salzburg mit der „Krone“ über sein Rollenverständnis und das Salzburg-Gen. 

Ein Duell hat Salzburg vor dem Spiel am Samstag (17) bei Blau-Weiß Linz bereits verloren. Nämlich das der Salzburg-Quote im Kader. Bei den Bullen befindet sich mit Tormann Alexander Schlager ein einziger, beim Gegner aus der Stahlstadt sind es vier „Stierwoscha“.

Innenverteidiger Fabio Strauss, die Mittelfeldspieler Alexander Brietl und Michael Brandner sowie Simon Seidl. Warum die Linzer, die im vergangenen Jahr bekanntlich Matthias Seidl (Rapid) und Fabian Neumayr (Seekirchen) abgaben, so auf Salzburger setzen?

 „Wir haben mit Trainer Georg Scheiblehner schon ein paar Mal darüber gewitzelt. Er hat gesagt, dass er bei den Salzburgern eben weiß, dass sie ehrliche Hackler sind“, lacht Blau-Weiß-Sportdirektor Christoph Schösswendter, der in Zell am See geboren wurde. Das „Salzburg-Gen“ im Verein sieht er teilweise auch in der regionalen Nähe begründet, aber auch daran, dass die Bullen natürlich in ganz anderen Sphären agieren.

Nähe zum Team
Seine neue Rolle übt der frühere Führungsspieler seit vergangenem Sommer aus. Kurz davor hatte er noch den Aufstieg ins Oberhaus gefeiert und sein Karriereende verkündet. Es ist ein Job, der sehr intensiv ist. „Momentan sind es sechs, manchmal sogar sieben Arbeitstage in der Woche. Von der Früh bis zum späten Abend“, erklärt Schösswendter, der allein im sportlichen Bereich die Verantwortung für 40 Leute hat.

BW-Linz-Boss Christoph Schösswendter (Bild: GEPA pictures/ Kevin Hackner)
BW-Linz-Boss Christoph Schösswendter

Der Pinzgauer, der unter anderem bei Admira, Austria Wien und Rapid spielte, will so nah wie möglich an der Mannschaft dran sein und nutzt großteils sein Büro am Trainingsgelände der Blau-Weißen. Kaum eine Einheit verpasst er, Spiele lässt er sowieso nicht aus. „Ich möchte eine gute und faire Einschätzung haben. Nur die 90 Minuten am Wochenende – auch, wenn die am wichtigsten sind – reichen dafür nicht.“

Sein Aufgabenbereich umfasst aber deutlich mehr als nur rein sportliche Belange. Noch am Freitag holte er mit Neo-Österreicher Ronivaldo dessen Staatsbürgerschafts-Nachweis ab. Angelegenheiten, um die sich einige Kollegen bei anderen Vereinen in der Bundesliga wohl eher nicht kümmern müssen. „Aber genauso will ich meine Rolle auch ausleben“, sagt Schösswendter, der in seiner aktiven Laufbahn auch gegenteilige Erfahrungen gemacht hat.

Familie nah bei sich
Kraft gibt dem engagierten Sportboss die Familie. Im November brachte Ehefrau Sandra, die er in seiner Zeit bei Union Berlin kennengelernt hatte, Töchterchen Emma zur Welt. Seitdem wohnen seine Liebsten, zu denen auch Sohn Luka zählt, dauerhaft bei ihm in Linz. Zumindest bis Sommer 2025. Da läuft der Vertrag aus.

Bis dahin stehen noch viele Herausforderungen an. Wie das heutige Spiel gegen den Meister. Der Aufsteiger und sein Chef werden alles daran setzen, dass auch das Duell auf dem Platz an Blau-Weiß geht.

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