„Wegen Parteipolitik“

Job-Vorzeigeprojekt ist laut SPÖ-Chef in Gefahr

Niederösterreich
18.02.2024 16:00

International beachtet ist die Arbeitsplatzinitiative Marienthal. Droht dem Projekt in Niederösterreich trotzdem das Aus?

Die Förderung für das Jobgarantie-Projekt in Gramatneusiedl im Bezirk Bruck an der Leitha läuft in wenigen Wochen aus. Das ist kurios: Denn das Projekt hat sogar besser funktioniert als ursprünglich angenommen – das haben beteiligte Forscher erst unlängst festgehalten.

Bei der Aktion geht es um die „Marienthal-Jobgarantie“. Dabei wird, die „Krone“ berichtete, langzeitarbeitslosen Menschen auf freiwilliger Basis ein garantierter Arbeitsplatz geboten, der kollektivvertraglich entlohnt wird. „Arbeit für alle, die arbeiten wollen“, also. Auch das internationale Echo war und ist enorm. Bekannte Medien wie der Spiegel berichteten über das Job-Experiment im Raum Gramatneusiedl. Der projektbegleitende Ökonom, Lukas Lehner, erhielt im vergangenen Jahr die höchste ökonomische Auszeichnung des Vereinigten Königreichs.

Lob aus Oxford
Trotzdem steht die Zukunft des Projekts in den Sternen. Sven Hergovich, der zu Beginn AMS-Geschäftsführer war und jetzt als SPÖ-Landesrat tätig ist: „In Gramatneusiedl wurde die Langzeitarbeitslosigkeit abgeschafft, während die Arbeitslosigkeit überall sonst in Österreich wieder zu steigen beginnt. Es wäre schade, wenn das Projekt aus rein parteipolitischen Gründen von Schwarz-Blau beendet wird.“ Er verweist darauf, dass die Evaluierung der Universität Oxford zeigt, dass das Projekt sogar noch erfolgreicher war als ursprünglich erhofft. Internationale Organisationen wie UNO, OECD oder die EU-Kommission bewerben die Jobgarantie nach Vorbild des Marienthal-Projekts inzwischen weltweit als Lösung für Arbeitsmarktprobleme.

Hergovich: „Unverständlich wäre, wenn man ausgerechnet in dem Bundesland, in dem das Modell erfunden worden ist, das Projekt einstellt. Viele Menschen profitieren davon. Ihnen geht es sehr viel besser als früher. Sie zurück in die Langzeitarbeitslosigkeit zu schicken, nur weil das Projekt von mir kommt, wäre ein zynischer und unverständlicher Schritt. Ich lade ÖVP und FPÖ ein, sich das Projekt selbst anzusehen, mit den Betroffenen zu reden und sich zu überlegen, ob es nicht Wichtigeres als Polittaktierereien gibt.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Niederösterreich



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt