Alkofahrt mit Folgen

Wiener Grüne schießt Ehefrau eines Blauen ab

26.06.2012 09:00

Die Wiener Grünen und das Thema Auto: Zum Wirbel um das Parkpickerl kommt jetzt auch noch die peinliche Alkofahrt ausgerechnet einer Bezirkschefin und Verkehrssprecherin der Öko-Stadtpartei hinzu. Mit stolzen 1,9 Promille knallte sie in das Auto der Ehefrau eines FPÖ-Kollegen - Führerschein und politische Ämter weg!

"Es war kurz nach 18 Uhr. Ich war auf der Heimfahrt und habe vor einer roten Ampel angehalten. Bei Grün bin ich langsam weggefahren. Plötzlich habe ich im Rückspiegel ein Auto sehr schnell näher kommen gesehen. Dann hat es schon gekracht", beschreibt Unfallopfer Andrea Hammer gegenüber der "Krone" den Zusammenstoß am Freitag auf der Hirschstettner Straße in Wien-Donaustadt.

"Schöner blauer Zeuge"
Die 49-Jährige weiter: "Die Lenkerin ist torkelnd ausgestiegen. Mir war rasch klar, dass da Alkohol im Spiel ist. Trotzdem wollte sie mir nur ihre Visitenkarte geben und wieder wegfahren."

Rasch eilte der Ehemann der "abgeschossenen" Autofahrerin herbei. "Ich habe Frau Hauk als Politikerkollegin sofort erkannt. Sie hat wüst geschimpft und gesagt: 'Da haben Sie sich aber einen schönen Zeugen von den Blauen geholt...'", so Werner Hammer, Bezirksvorsteher-Stellvertreter der FPÖ-Donaustadt (zeigt im Bild auf die Unfallstelle). "Ich habe mich vor ihr Auto hingestellt, und sie ist bis auf wenige Zentimeter auf mich zugefahren."

"Nur zwei Gspritzte..."
Während Hammers Gattin mit der Rettung ins Spital eingeliefert wurde - sie ist wegen Halswirbelsäulenzerrung, Schulter- und Rippenprellung nun im Krankenstand -, machte die ebenfalls alarmierte Polizei bei der Unfalllenkerin einen Alkotest (kleines Bild: ein Handyfoto der Amtshandlung). Die mittlerweile zurückgetretene Bezirksrätin - in ihrem Auto lag eine leere Wodkaflasche - beteuerte noch, "nur zwei Gspritzte" getrunken zu haben. Das Ergebnis des Tests aber: 1,9 Promille (0,95 mg/l Atemluft).

Pilz: "Ziehen wenigstens Konsequenzen"
Der Donaustädter FPÖ-Gemeinderat Anton Mahdalik zur "Promille-Affäre" bei den politischen Gegnern: "Was macht eine Grüne eigentlich im Auto, noch dazu sturzbetrunken? Autofahrer sind für diese Partei ja das Allerletzte!" Der Grünen-Nationalratsabgeordnete Peter Pilz kontert: "Wir ziehen wenigstens die Konsequenzen."

Auch die Protagonistin selbst äußerte sich mittlerweile öffentlich zu dem peinlichen Fall: "Ich habe anscheinend zu spät gebremst", wird Eva Hauk, Klubobfrau der Donaustadt-Grünen, in der Gratiszeitung "Heute" zitiert. Wie es zu der Alkoholisierung gekommen sei, könne sich Hauk nicht erklären, schreibt das Blatt. Der sofortige Rücktritt stand für die Grüne offenbar außer Frage: "Im Gegensatz zum Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf nehme ich meine politische Verantwortung ernst."