Kampagne gestartet

Russische NGO fordert Übergabe von Nawalnys Leiche

Ausland
18.02.2024 09:22

Nach dem Tod von Alexej Nawalny ist der Leichnam des Kremlkritikers verschwunden. Nawalnys Mutter und seine Anwälte suchten ihn bisher vergeblich. Eine russische Bürgerrechtsplattform hat jetzt eine Kampagne gestartet, um die Herausgabe der Leiche an die Angehörigen zu erreichen.

Nawalnys Team hatte erklärt, dass die russischen Behörden sich weigern, seinen Leichnam herauszugeben, bevor die staatlichen Ermittler weitere Tests abgeschlossen haben. Laut dem Online-Medium „Meduza“ können die Behörden die Freigabe der sterblichen Überreste danach noch um 30 Tage verzögern.

Aufruf gestartet
Die Menschenrechtsorganisation OVD-Info ruft Russen und Russinnen auf, sich an das zuständige föderale Untersuchungskomitee zu wenden und die Übergabe des Leichnams an die Familie Nawalnys zu fordern, berichtet „Meduza“. Wer die Herausgabe verlangt, ist nach Angaben der Menschenrechtler nicht gefährdet, von der Polizei dafür verfolgt zu werden.

Totengedenken für Nawalny in Montreal (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Totengedenken für Nawalny in Montreal

Der nach vielen Tagen in immer wieder angesetzter Einzelhaft körperlich geschwächte Nawalny war nach russischen Behördenangaben am Freitag bei einem Hofgang im Straflager bei eisigen Temperaturen zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche waren nach Angaben des Strafvollzugs erfolglos.

„Plötzlicher Tod“
Ein Gefängnismitarbeiter hatte Nawalnys Mutter gesagt, er sei am „plötzliche Tod“ gestorben. Menschenrechtler werfen dem russischen Machtapparat Mord vor. Auch die Mitarbeiter des prominenten Anti-Korruptionskämpfers gehen davon aus, dass Nawalny gezielt getötet wurde.

Mehr als 400 Festnahmen
Mittlerweile sind bei Versammlungen zum Gedenken an Alexej Nawalny laut OVD-Info mehr als 400 Menschen festgenommen worden. Allein in St. Petersburg hätten die Behörden mindestens 200 Personen inhaftiert. Dort wurde auch ein weiterer Gedenkort zerstört, Männer in Zivil stopften niedergelegte Blumen in Müllsäcke (siehe Video oben). Insgesamt gab es laut den Menschenrechtlern Festnahmen in 32 russischen Städten.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt