„Papa, mir ist schlecht“, jammert der Zehnjährige. Bald danach erbricht er, einige Stunden später schießt das Fieber auf mehr als 39 Grad hoch. Die Eltern wollen einfach nur rasche Hilfe.
In Niederösterreich ist das (leider) nicht immer einfach. Kinderärzte mit Kassenvertrag sucht man nicht nur rund um Wien schon mit der Lupe. Aber auch in der einen oder anderen Klinik, wird es inzwischen eng! Nun muss, weil (Fach-)Ärzte fehlen, auch die Geburtshilfe- und gynäkologische Abteilung im Krankenhaus Waidhofen an der Ybbs schließen. Es gibt dort einfach zu wenig Ärzte, um alle sieben Tage jeweils 24 Stunden lang ein sicheres Umfeld zu garantieren. Bis zuletzt wurden - auch im Ausland - Fachärzte gesucht, vergebens. Dieses Problem trifft nicht nur Krankenhäuser.
Auch im niedergelassenen Bereich, Kollege Christoph Weisgram berichtete darüber, klaffen immer größere Lücken bei der ärztlichen Versorgung. Zuerst war es die Landarztgarantie, die nur wenige Stellen brachte. Jetzt hätte ein Ärzte-Pool die Situation lindern sollen. Geworden ist daraus bisher nichts. Und es beginnt etwas, das, auch wenn man nicht krank ist, Hitzewallungen erzeugt. Niemand ist zuständig, niemand in der Politik ist schuld. Nicht Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ), nicht Krankenhaus-Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP), auch nicht Landesrat Christoph Luisser (FPÖ), der den NÖ Gesundheits- und Sozialfonds lenkt, und auch nicht Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Schuld sein könnten, heißt es, die Ärztekammer oder das Ministerium. Die weisen das natürlich auch von sich. Und es bleibt zu befürchten, dass sich die Situation im Laufe des Jahres weiter verschlechtert. Als Papa und als Bürger muss ich sagen: Egal, wer nicht zuständig ist. Es wäre an der Zeit, dass Politiker aufstehen und das Problem angehen. Es geht um unsere Gesundheit und die Gesundheit unserer Lieben!
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