„Orakel - Bist du ein Mensch?“: Diese Frage stellt die slowenische Künstlerin Eva Petrič im Klagenfurter Dom mit ihrem zeitgenössischen Kunstprojekt während der Fastenzeit.
Dass der Glaube kein totes Gedankengebäude, sondern die lebendige Beziehung zu Gott ist, findet Jahr für Jahr in der Klagenfurter Domkirche künstlerischen Ausdruck. Hier hat Dompfarrer Peter Allmaier einmal mehr zur kreativen Auseinandersetzung mit Glaubens- wie Lebensfragen gebeten und für die 20. Ausgabe der „Kunst im Dom“ Eva Petrič eingeladen, den Hochaltar zu verhüllen und mit ihrer zeitgenössischen Installation während der Fastenzeit den Blick auf Reflexion zu eichen und nach innen wie außen zu richten.
Eine philosophische Frage
„Orakel - Bist du ein Mensch?“ Es ist eine gleichermaßen vieldeutige wie philosophische Frage, mit der sich die Slowenin mittels Fotografie auf durscheinenden Folienbahnen und Sprachsequenzen am Bewusstsein als humanes Alleinstellungsmerkmal reibt und die Ideologie des Transhumanismus in den Sakralraum stellt. Nun ist der Wunsch, des Menschen Konstruktionsfehler mit Hilfe von Maschinen optimieren oder sogar ausmerzen zu wollen, beileibe kein neuer Gedanke. Bereits in den 1930er Jahren sehnte sich der britische Biologe Julian Huxley nach einer weiterentwickelten Gesellschaft, in der jeder sein vollständiges Potenzial auszuschöpfen vermag.
Antworten des Fastentuches
Orakel, bist du ein Mensch? Maschine, hast du ein Bewusstsein? Künstliche Intelligenz, wirst du klüger als wir? Antworten darauf kann natürlich auch dieses dreidimensionale „Fastentuch“ nicht geben. Doch irgendwie erscheint es, als würde dieses vage Gesicht (mit den Händen der Künstlerin), das verzweifelt und ohnmächtig wirkt, an eine Haut aus Milchglas stoßen, die den Blick verschleiert und Äußeres zu Schemen macht. Was also ist Menschsein? Im Klagenfurter Dom lässt sich trefflich darüber nachdenken!
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