Hugo Jochum ist 93, fit „wie ein Turnschuh“ und voller Botschaften. Eine davon hat er vor Jahren in Holz ausgedrückt: der gelernte Tischler hat in seiner kleinen Kellerwerkstatt Hunderte Holzherzen geschaffen; mit aufwändigster Einlegearbeit. Der Erlös aus dem Verkauf soll nun Kindern zugute kommen.
Die Geschichte der Herzen beginnt schon in den 1970er-Jahren. Da hat sich Hugo Jochum ein Grundstück in Maria Rain gekauft. „Ich habe es gesehen und betreten und sofort gewusst: Das ist es!“, erzählt er. Und dann hat er dort begonnen, zu roden: Vor allem Hagebuchen, auch Hainbuchen genannt, sind dort gewachsen. „Ein extrem hartes Holz“, weiß Hugo Jochum. Ein Holz, mit dem er sich auch stark verbunden fühlt. Denn der Baum gilt nicht umsonst als Lebensbaum. In seinem Zeichen geborene zeichnen sich durch unbiegsame Charaktere aus, die sich kaum von ihrem Weg abbringen lassen, wie „Krone“-Kollege Christoph Matzl in einer Serie über „das Geheimnis der Bäume“ in den Neunzigerjahren feststellte: Beispiele für „Hagebuchen-Geborene“: Wiens Altbürgermeister Helmut Zilk, Franz Klammer - und eben Hugo Jochum.
Der hat also die Bäume selbst geschlägert, dann vier Zentimeter starke Pfosten schneiden lassen und das Holz schließlich fachgerecht gelagert trocknen lassen. Noch heute finden sich auf seinem Dachboden im Rosental herrliche Bretter dieses härtesten der alpinen Nutzhölzer; kerzengerade, mit großartiger Maserung.
Aus diesen Brettern hat Hugo Jochum dann seine Herzen zu sägen begonnen. „Ich wollte etwas für Kinder tun. Gegen die Brutalität, mit der sie oft konfrontiert sind“. So ist die Idee entstanden, in die Herzen auch Sternzeichen-Symbole einzuarbeiten. Aber nicht irgendwie oder gebrannt, sondern handwerklich höchstklassig als Intarsien.
Mir hat die Arbeit einfach Freude gemacht. Und sie soll Freude bringen.
Hugo Jochum
Dazu hat Hugo Jochum von einem befreundeten Tischler einige Reste tiefdunklen Palisanderholzes geschenkt gekommen. An seiner alten Werkbank zeigt der heute 93-Jährige, wie er das dann einarbeitete. Mit teilweise selbst hergestellten Werkzeugen wie etwa einem Grundhobel - im Prinzip ein Stichsägeblatt zwischen zwei Holzklötzen eingespannt -, mit welchem zunächst in die groben Hagebuchen-Ausschnitte die Figuren hineingearbeitet werden; teils sind diese extrem filigran wie etwa bei den Beinchen von Skorpion oder Krebs. In diese Vertiefungen wird dann der Palisander eingeleimt und schließlich plan geschnitten. Der Rest ist genaue Schleifarbeit, bis die Herzen geschmeidig und ohne die geringste Erhabenheit sind und weich in der Hand liegen. Oder in der Hosentasche Platz finden, wo viele Herzen-Besitzer sie gerne als Glücksbringer mit sich tragen; wie etwa auch Hugo Jochums Sohn Bernhard, der heute auf dem Hagebuchen-Grundstück in Maria Rain lebt.
Wie viele Herzen im Rosental, wohin es Hugo Jochum verschlagen hat, entstanden sind? „Einige hundert“, lacht der 93-Jährige verschmitzt. Was mit ihnen geschehen soll? „Sie sollen verkauft werden; für einen guten Zweck. Das Geld muss Kindern zugute kommen.“
Der erste Einsatz war nun bei „kilo for kids“, der Benefizaktion der PKE-Capos Christian Engel und Hans Schaunig. In weiterer Folge werden wir über die „Krone“-Aktion „Krone hilft“ Herzen an geneigte Spender vergeben. Und das Geld natürlich für Kinder reservieren.
Wer ein Glücksherz, oder mehrere, haben will, meldet sich bitte bei uns in der „Kärntner Krone“, Kroneplatz 1, 9020 Klagenfurt, oder per E-Mail kaerntner@kronenzeitung.at, jeweils mit dem Kennwort „Glücksherz“ und dem Vermerk, welches Sternzeichen gewünscht wird. Als Mindestspende sind zehn Euro angesetzt; ein Sonderangebot angesichts der handwerklichen Meisterleistung. Beigefügt wird auch ein erklärender Text.
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