Hob in Neuseeland ab

Japanische Sonde soll Weltraumschrott im All orten

Wissenschaft
19.02.2024 11:43

Das japanische Unternehmen Astrocscale hat laut eigenen Angaben eine Sonde erfolgreich ins All gebracht, die gefährlichen Weltraumschrott orten soll. Wie die Firma am Montag mitteilte, war die Sonde am Sonntag von Neuseeland aus gestartet.

Bei ihrer Mission mit dem Namen Active Debris Removal by Astroscale-Japan (ADRAS-J) geht es zunächst konkret darum, die Überreste der japanischen Rakete H-IIA zu finden, die seit 15 Jahren durch den Weltraum irrt. Nach dem Start habe Astroscale von der Erde aus den Kontakt zu der Sonde herstellen können, erklärte Projektleiter Eijiro Atarashi. Sie sei nun einsatzbereit für die Suche nach der oberen Stufe der H-IIA-Rakete, die die japanische Weltraumbehörde JAXA 2009 ins All geschickt hatte und die etwa so groß ist wie ein Bus.

Die Sonde soll den Weltraumschrott mithilfe von Beobachtungen aus dem All orten, sich ihm „mit einem Sicherheitsabstand“ nähern und Fotos von ihm machen. Diese sollen dabei helfen, den Zustand des Raketenteils einzuschätzen und seine Bewegungen im All vorherzusagen.

Die Sonde soll Weltraumschrott mithilfe von Beobachtungen aus dem All orten, sich ihm „mit einem Sicherheitsabstand“ nähern und Fotos davon machen. (Bild: Astroscale)
Die Sonde soll Weltraumschrott mithilfe von Beobachtungen aus dem All orten, sich ihm „mit einem Sicherheitsabstand“ nähern und Fotos davon machen.

Erste derartige Mission überhaupt
Die H-IIA-Raketenstufe wurde für die erste Phase einer größer angelegten Müllsammlung im Weltall ausgewählt. Die japanische Weltraumbehörde will dabei in Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft große Weltraumschrottteile japanischen Ursprungs einsammeln. Laut Astroscale ist ADRAS-J die erste derartige Mission überhaupt.

Für die Entfernung von gefährlichem Weltraumschrott aus der Erdumlaufbahn gibt es verschiedene Ansätze. Der Müll könnte mit einem Laserstrahl in eine andere Umlaufbahn gebracht werden oder ein Weltall-Müllfahrzeug könnte die Teile mithilfe eines Magneten einsammeln.

Eine Million Satelliten- und Raketen-Schrottteile
Das Weltraumschrott-Problem hat in jüngster Zeit deutlich zugenommen. Nach Schätzungen der Europäischen Weltraumagentur ESA kreisen etwa eine Million Satelliten- und Raketen-Schrottteile mit einer Größe von mehr als einem Zentimeter um die Erde. Diese sind demnach groß genug, um bei einem Zusammenprall ein Raumfahrzeug außer Gefecht zu setzen.

Japan ist derzeit sehr aktiv in der Raumfahrt. Am Samstag hatte das Land im dritten Anlauf seine neue H3-Trägerrakete ins All gebracht. Ende Jänner gelang Japan mit der unbemannten Raumsonde SLIM als fünftem Land der Erde eine Mondlandung.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt