Die Saisonvorbereitung von Lionel Messi mit seinem Team Inter Miami ist nicht nach Plan verlaufen. Nachdem der Weltmeister bei einem Freundschaftsspiel in Hongkong nicht aufgelaufen ist, hagelte es Kritik. Und auch sportlich gibt es noch deutlich Luft nach oben. Jetzt steht der MLS-Start an.
In der amerikanischen Bier-Werbung lächelt Lionel Messi freundlich und nimmt so die Spannung aus der Situation. Zapfhahn geht nicht? Macht nichts, kann passieren. Im echten Leben reichte ein netter Blick des 36-Jährigen zuletzt allerdings nicht aus, um tausende wütende Fußball-Fans zu besänftigen: Die erste Saisonvorbereitung für den Argentinier im Trikot von Inter Miami geriet zu einem PR-Desaster - und Messi zu einem Ziel hämischer und unfreundlicher Berichte aus China.
Sportlich lief es auch nicht wunschgemäß für das Team von Mitbesitzer David Beckham bei einer Bilanz von 8:13 Toren und nur einem Sieg in sieben Spielen. Messis einziges Tor kam durch einen Elfmeter. Das 1:1 im letzten Test vor dem Saisonstart gegen Real Salt Lake in der Nacht auf Donnerstag (2.00 Uhr MEZ), als Messi gegen seinen Jugendclub Newell‘s Old Boys vergangene Woche für 60 Minuten zum Einsatz kam, war nur ein kleiner Schritt.
Ärger in China
Auslöser für die schlechte Presse war ein groß mit Messi als Protagonist angekündigtes Testspiel in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong. Miami gewann 4:1, es war der erste Sieg der Vorbereitung nach Niederlagen auf den vorausgehenden Stationen in Saudi-Arabien. Schon da war er zum Unmut vieler Anhänger nur eingewechselt worden. Nach Hongkong waren einige der rund 38.000 Fans sogar aus Australien angereist, um den Argentinier spielen zu sehen. Doch Messi saß ebenso wie der ebenfalls frühere Barcelona-Stürmer Luis Suárez 90 Minuten auf der Bank.
Messi sagte später, er habe Adduktoren-Probleme gehabt. Dass der Argentinier jedoch nur wenige Tage später in Japan beim Freundschaftsspiel gegen Vissel Kobe wieder auf dem Platz stand, heizte den Frust der chinesischen Fans weiter an.
Entschuldigung half nicht
„Es ist schade, denn ich will immer mitspielen, ich will dabei sein, und vor allem dann, wenn wir so weit reisen und die Menschen sich so freuen, uns zu sehen“, sagte Messi in Tokio zwar entschuldigend, doch die Wut aus China war nicht mehr zu bremsen. Der Veranstalter in Hongkong hat bereits eine Teilrückerstattung der bis zu fast 600 Euro teuren Tickets von 50 Prozent angekündigt
Chinesische Veranstalter sagten zudem ein geplantes Freundschaftsspiel der argentinischen Nationalmannschaft „aus bekannten Gründen“ ab. Die Auswahl hätte im Osten Chinas gegen Nigeria antreten sollen. Fans dort werden womöglich also gar keine Chance mehr bekommen, den achtfachen Weltfußballer live spielen zu sehen. Im Juni wird Messi 37 Jahre alt.
Aber auch in den USA ist es weiter eine zumindest kostspielige Angelegenheit, Tickets für Spiele von Inter Miami zu bekommen. An allen der 25 teuersten Partien der kommenden Saison ist Miami beteiligt - 15 auswärts, 10 zu Hause -, wie ein Ticketportal kurz vor dem Saisonstart mitteilte. Das Heimspiel gegen Real Salt Lake ist ausverkauft. Für die Partie am 25. Februar gegen LA Galaxy gibt es noch Karten: Los geht es bei 250 Dollar, die teuersten Tickets liegen bei über 7.400 Dollar. Eine Garantie, dass Messi aufläuft, gibt es dafür nicht.
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